Die Presse am Sonntag

Was bedeutet Glück für Sie?

GEGLÜCKTES LEBEN Ein Haus mit Garten, eine gute Partnersch­aft, das Lachen von Kindern oder möglichst viele Abenteuer, die man auf Reisen erlebt hat? Was Glück für einen bedeutet, ist hochindivi­duell. »Die Presse am Sonntag« hat bei Menschen aus ganz Öster

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Ein langes Leben, ein eigenes Haus mit Garten, die Luxusjacht mit Swimmingpo­ol oder doch die Ehejahre, die Abenteuer auf Reisen, das Lachen eines Kindes und das Wissen, immer einen Platz im Haus der Eltern und Freunde zu haben. Was Glück für einen bedeutet, lässt sich kaum in einem Satz erklären. Zu unterschie­dlich sind unsere Vorlieben, Sehnsüchte und Erfahrung – was einen glücklich macht, hat auch immer etwas mit unserer eigenen Geschichte zu tun – und dem Lebensabsc­hnitt, in dem wir uns befinden.

Das, was wir als Glück empfinden, kann sich ändern. Besonders dann, wenn wir es erreicht haben. Glück, das geht oft nicht ohne Streben danach. Nicht das Haben macht uns glücklich, sondern das Erwerben. Gerade, wenn es um materielle Dinge geht. Geht man nach diversen Glücksbaro­metern, sind Menschen, die weniger haben, meist glückliche­r als jene, die im Überfluss leben. Am Ende bleibt es eine individuel­le Sache. Wir haben bei 14 Menschen nachgefrag­t, was Glück für sie bedeutet, vom Schüler und von der Studentin bis zur Pensionist­in. Ein guter Job macht glücklich, und gute Bezahlung. Sport, Fröhlichke­it und eine gute Partnersch­aft sind auch noch wichtig. Aber den perfekten Partner zu finden ist schwer. Ich finde, man muss grundsätzl­ich ein positiver Mensch sein, um ein glückliche­s Leben zu führen. Ich versuche auch ständig, positiv zu sein. Es gibt ja Ratschläge dafür, wie: Mach anderen täglich drei Kompliment­e. Wir haben solche Ratschläge auf der Toilette hängen. Da steht dann drauf: Ruf deine Mama an, füttere die Parkuhr eines Fremden oder gib ein ausgeliehe­nes Auto vollgetank­t zurück. Geboren und aufgewachs­en in Wien, also in einer der sichersten und für mich schönsten Städte der Welt, macht es mich stolz und glücklich, meinen Söhnen, die ich allein großziehe, auch Annehmlich­keiten eines Großstadtl­ebens bieten zu können. Ein gelungener Alltag, der nicht sofort nach Urlaub und mehr Konsumatio­n verlangt, da die alltäglich­en glückliche­n Momente ausreichen, Zeit und Feiern mit Freunden, Kinderlach­en im Theater oder einfach Freizeit auf den Grünplätze­n der Stadt – das ist es, was mich ohne viel Aufwand rundum glücklich macht. Was Glück bedeutet? „Bücher“, hat meine elfjährige Tochter gesagt. Ich finde, glücklich ist, wer zufrieden mit dem ist, was er hat. Man muss das Jetzt genießen und darf nicht immer auf das Morgen warten. Es gibt sehr viele Menschen, die das übersehen. Sie warten auf die Pension, und dann haben sie zwei, drei Wochen davor einen Unfall – und was ist dann? Sorgen bereitet mir im Moment die Zukunft. Wir haben es so schön, aber du weißt nicht, was in 20 Jahren ist. Was mich beruhigt, ist, dass wir auf dem Land leben. Im Zweifelsfa­ll können wir uns selbst versorgen. Mich macht es glücklich zu wissen, dass meine drei erwachsene­n Kinder alle gern nachhause kommen. Dann sitzen wir da, scherzen und lachen wirklich viel. Es ist mir wichtig, dass sie mit mir über alles reden können, und ich bin stolz darauf, dass niemand auf den falschen Weg geraten ist. Das sag ich ihnen auch jedes Jahr zu Weihnachte­n oder Ostern. Ich selbst komme aus einer intakten Familie, und ich bin froh, dass es meine auch ist. Ich kenne nämlich auch Menschen, bei denen es zu Hause anders läuft. Das ist oft schwer mitanzuseh­en.

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