Lasst uns doch einfach Geld vom Himmel werfen
Die Zentralbank druckt Geld und verschenkt es an die Bürger: Was eben noch als Hirngespinst weniger weltfremder Ökonomen galt, ist plötzlich in aller Munde. Denn auch EZB-Präsident Draghi hält Helikoptergeld für eine „sehr interessante Idee“. Wie er darau
Es war fein, knusprig und schmeckte nach Honigkuchen: So beschreibt das Alte Testament das Manna, das jede Nacht vom Himmel fiel und den Israeliten bei ihrem Exodus aus Ägypten als Nahrung diente. Doch das Himmelsbrot durfte nicht aufgespart werden. Was am Abend des folgenden Tages noch übrig war, verdarb. So forderte ihr Gott Vertrauen darauf, dass seine Großzügigkeit von Dauer sein würde. Sonst war seine Gabe wertlos.
Fast 2000 Jahre später wagte auch Milton Friedman einen Ausflug in die Welt der Mythen und Märchen: Was wäre wohl, wenn eine Notenbank frisch gedruckte Dollarscheine in einen Hubschrauber packt und über den Wirtschaftssubjekten abwirft? Mit diesem Gedankenexperiment aus einem Aufsatz von 1969 wollte der (neben Keynes) einflussreichste Ökonom des 20. Jahrhunderts die Wirkung der Geldpolitik verdeutlichen. Seine Antwort: Wenn die Kapazitäten ausgelastet sind, beschert der Geldsegen nicht mehr Wohlstand, sondern nur mehr Inflation. Die Menschen möchten sich zwar damit mehr Güter kaufen, aber die Unternehmen können sie auf die Schnelle gar nicht produzieren und erhöhen die Preise. Geld wird weniger wert, der Sparer enteignet. „There is no free lunch“, ließe sich sagen, auch wenn das berühmte Friedman-Zitat in einem anderen Zusammenhang steht.
Was aber, wenn die Kapazitäten nicht ausgelastet sind? Für einen solchen Fall sah auch Friedman die Chance, dass der Hubschrauberabwurf anfangs die Wirtschaft real wachsen lässt. Erst später würden die Preise steigen, und diese Erwartung wäre ein Anreiz für die Bürger, rasch zu konsumieren und nicht zu sparen – wie die Juden in