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NACHRICHTEN AUS DER REDAKTIONSKONFERENZ
Wir basteln den perfekten Bundespräsidenten und stehen im Kopfstand auf der Yoga-Matte.
Eine Woche noch, dann wissen wir, welche der sechs Kandidaten es in die Stichwahl für das Bundespräsidentenamt geschafft haben. Doch was sollte jemand mitbringen, der für dieses Amt kandidiert? Eine Bastelanleitung für den Bilderbuch-Präsidenten hat unser rechtswissenschaftlicher Experte aus der Innenpolitik, Philipp Aichinger, erstellt: Ein offenes Ohr für das Volk sollte der oder die Kandidat/in haben, die Verfassung im Kopf und viel Ausdauer in den Beinen, um Österreich im In- wie Ausland gut vertreten zu können. Ob der gewählte Kandidat der Österreicher all das mitbringen wird, wissen wir spätestens am 22. Mai.
Alles andere als Ruhe vor dem Sturm herrscht derweil in der Bundesregierung. Während am vergangenen Wochenende die ÖVP ihren überraschenden Ministerwechsel durchzog, traf sich an diesem Wochenende die unübersehbar gespaltene Wiener SPÖ zum Parteitag. Karl Ettinger hat als einer der Ersten den designierten ÖVP-Innenminister, Wolfgang Sobotka, interviewt – und Martin Stuhlpfarrer berichtet vom SPÖ-Parteitag in der Wiener Messe.
Das Leben-Ressort steht diese Woche Kopf. Ute Woltron teilt in ihrer Streitschrift aus gegen die absurden Auswüchse der Yoga-Industrie, nicht ohne zu betonen, dass der Mattensport, wenn man ihn richtig angeht, das Leben verändern kann. Von Schrei- und Lach-Yoga hält sie nicht viel, von sündteuren Turn-Outfits auch nicht. Für Yoga brauche man eigentlich nur einen starken Willen, einen guten Lehrer – und eine eingeturnte Matte. Unser Fotomodel Lisi Zoder brauchte nicht einmal die.
35 Jahre zurück blicken wir im Geschichte-Ressort: Autor Thomas Riegler erinnert an den ersten Politmord in der Zweiten Republik, das Attentat auf den Wiener SPÖ-Stadtrat Heinz Nittel am 1. Mai 1981. Wenn wir nicht wüssten, dass dieses Verbrechen wirklich geschehen ist, der Text würde sich wie eine Kriminalgeschichte lesen. Eine gute.