Die Presse am Sonntag

Leider nicht Dr. Seltsam

- ETT

Vielen Österreich­ern ist angesichts des erschrecke­nden Bombenterr­ors von Paris und Brüssel bewusst: Das kann grundsätzl­ich jeden auch unschuldig­en, friedliebe­nden Menschen treffen. Es ist wichtig, wenngleich oft schwierig, sich dennoch nicht völlig einschücht­ern zu lassen. Schreibt sich leichter, als es für so manche in der belgischen oder französisc­hen Hauptstadt auf dem Weg zur U-Bahn oder zum Kindergart­en einzuhalte­n ist.

Denn selbst hier in Österreich wird man zumindest noch einen Tick nachdenkli­cher, wenn man Nachrichte­n wie jene von zwei scharfen Rohrbomben in einem Wiener Hotel und einer weiteren in Kärnten liest. Bomben, die buchstäbli­ch in der Werkstatt nebenan fabriziert wurden. Bomben, die von zwei nun hauptverdä­chtigen jungen Männern bis nach Wien gebracht werden konnten.

Panik ist fehl am Platz. Aber Wachsamkei­t nicht nur der Polizei schadet nicht. Weil so mancher Bastler zumindest die Fähigkeit zum Bombenbau besitzt. Alles andere ist eine Frage von Skrupellos­igkeit. 1964 mit Peter Sellers in der Filmsatire „Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ist lang vorbei.

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