Rennstrecke wächst
Fünf bis zehn Triebe, also Spargelstangen, bildet eine Pflanze im Jahr. Bis es so weit ist, braucht es aber ein bisschen Geduld. Erst im dritten Jahr kann erstmals Spargel geerntet werden, und da nur „verkürzt“wie Brandenstein sagt. Im vierten Jahr gibt es dann eine volle Ernte. Sieben bis acht Stechjahre gibt er seinem Spargel. Man könne ihn zwar bis zu zehn Jahre lang beernten, dabei leide aber die Qualität. Die Stangen werden dünner, der Arbeitsaufwand – immerhin wird in Kilopreisen bezahlt – lohne sich nicht mehr. Konkurrenz aus Holland. Temperaturen um die 20 Grad, nicht zu kühle Nächte und leichte, sandige Böden seien für den Spargel – „eine asiatische Dünenpflanze“– ideal. „Wenn es 27 oder 30 Grad hat, dann kommen wir nicht mehr nach.“Geerntet wird bis Mitte Juni, danach beginnt zwar für den Spargel die Erholungszeit, nicht aber für den Bauer. „Die Pflanze wird gepflegt und gehätschelt. Je mehr die Wurzel speichert, umso mehr Triebe hat sie nächstes Jahr.“Das Unkraut wird händisch entfernt, da – im Gegensatz zum konventionellen Anbau – keine Spritzmittel erlaubt sind. Im Herbst stirbt das Kraut ab, das die Pflanze gebildet hat – „und wie bei einem Baum zieht sich alles in die Wurzel zurück“, sagt Brandenstein.
Verkauft wird der Spargel ab Hof oder über diverse Märkte. Die Gastronomie mache nur einen kleinen Teil seiner Kunden aus. „Es sagen zwar alle, sie wollen Bio-Spargel nehmen, aber dann können sie es doch nicht erwarten und kaufen den billigen aus Holland.“Damit könne er preislich nicht mithalten. Überhaupt scheint ihm der holländische Spargel ein Dorn im Auge zu sein. „Ich habe noch nie gesehen, dass ein Wirt ,holländischen Spargel‘ auf die Karte schreibt, es gehen aber Tonnen aus Holland rein.“
Er würde sich wünschen, dass das strenger kontrolliert werde. „Ich musste auch einmal Strafe zahlen, weil der Spargel um einen halben Zentimeter zu lang war. Das ist auch okay, es ist Marchfeldspargel g. g. A., also geschützte geografische Angabe, der darf maximal 22 Zentimeter lang sein“, sagt Brandenstein, um anschließend über die Dokumentationswut der Behörden zu schimpfen. „Ein Chirurg soll operieren und nicht Zettel ausfüllen.“
Aber zurück zum Spargel, der bei Familie Brandenstein oft auf dem Spei-
Die frühere TrŻinervillŻ wur©e zum Ger´teschuppen, Żuf ©er RennãŻhn w´chst SpŻrgel.