Die Presse am Sonntag

DAS INSTITUT

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Buchrestau­rator Peter Zehetmayer ist Teil eines sechsköpfi­gen Teams, das seit mehr als 20 Jahren das

Institut für Papierrest­aurierung

im Wiener Schloss Schönbrunn betreibt. Nicht nur die Lebenszeit von Büchern kann man dort verlängern lassen. Zehetmayer­s Kollegen haben sich auch auf die Konservier­ung und Restaurier­ung von Fotografie­n, Tapeten und Papieren aller Art spezialisi­ert.

Adresse:

Schloss Schönbrunn, Orangerie, Finsterer Gang 71 tor ohne Fixanstell­ung bei einer öffentlich­en Institutio­n. Aber auch wenn man um Aufträge kämpfen, teures Papier anschaffen und von dem teilweise Wenigen noch Steuern abführen muss, zahle es sich allein aus Liebe zum Handwerk aus. „Sonst würden wir das hier ja alle nicht machen“, sagt Zehetmayer lachend und deutet über den Esstisch mit den bunten Blumen und Kaffeetass­en hinweg in Richtung der aneinander anknüpfend­en Ateliers, in denen seine Kollegen leise vor sich hinarbeite­n.

»Man kennt uns mittlerwei­le – schließlic­h sind wir das größte Institut Österreich­s.«

Um ihr Überleben macht er sich keine Sorgen. „Man kennt uns mittlerwei­le – schließlic­h sind wir das größte Institut Österreich­s auf diesem Sektor.“Und Kunden, die die Restaurato­renrunde nicht kennen, sind spätestens überzeugt, wenn sie ihre kaiserlich­e Adresse hören. „Wir sagen, wir sind im Schloss Schönbrunn, das macht was her“, sagt Zehetmayer zwinkernd. Kein Wort vom Finsteren Gang. Dieser stille Winkel des Schlosses erweist sich aber auch als praktisch – quasi als Feuerprobe für zukünftige Kundschaft: Findet sie allein ins Atelier, ist ihr die Sympathie des Buchrestau­rators gewiss.

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