Tabor Süden und die Einsamkeit
München. Vermissten-Sucher Tabor Süden trinkt, Kollegin Patrizia ebenso und die Chefin noch mehr: Im Alkoholrausch wollen sie alles vergessen, den Tod des Kollegen (im Vorgängerroman „M“), den Anschlag auf ihre Münchner Detektei. Alle drei sind lethargisch, unfähig, neue Aufträge anzunehmen. Dann reizt Süden doch ein neuer Fall: Ein Obsthändler ist verschwunden. Mit seinen unverwechselbaren Verhörmethoden (und immer noch ziemlich viel Alkohol) macht sich Süden auf die Suche nach dem Mann: eine Reise in Richtung Einsamkeit. Dem großen Friedrich Ani ist mit seinem jüngsten Tabor-Süden-Roman ein herausragender Wurf gelungen. mpm Friedrich Ani: „Der einsame Engel“, Droemer, 208 Seiten, 18,50 Euro.