Die Presse am Sonntag

R in Gries

Er alles möglich.

- PHILIPP AICHINGER KÖKSAL BALTACI

der Bellen darf in der Universitä­tsstadt an der Mur ebenfalls auf guten Zuspruch hoffen, sind doch viele Studenten grünaffin. Graz gilt zudem als Geburtsort der Grünen, die „Alternativ­e Liste“schaffte es hier schon 1983 in den Gemeindera­t.

Rot und Schwarz könnten bei dieser Konstellat­ion durch die Finger schauen. Auch sie haben in Graz ihre Wähler. Aber eine so enge Verzahnung zwischen Bürger und Partei, wie es sie in Wien oder Niederöste­rreich gibt (oder zumindest gab), wo man von der Wiege bis zur Bahre von einer Partei getragen wird, ist in Graz mit den öfter wechselnde­n Mehrheiten nicht gegeben. Ufer bestimmt den Standpunkt. Was es wohl auch bei dieser Wahl wieder geben wird, ist ein deutlich unterschie­dliches Ergebnis zwischen dem bürgerlich geprägten linken und dem eher proletaris­chen rechten Murufer. Darum wird die bürgerlich­e Kandidatin Griss im Arbeiterbe­zirk Gries wohl trotz des ähnlichen Namens nicht ihr bestes Ergebnis einfahren. Doch was weiß man schon genau bei den politisch so unberechen­baren Grazern. schützen.“Ein Problem für Khol könnte auch werden, dass in Tirol mit der Bundespoli­tik unzufriede­ne ÖVPStammwä­hler nicht zu Irmgard Griss oder Norbert Hofer, sondern zu Van der Bellen überlaufen könnten.

Der 72-Jährige erfreut sich in Tirol großer Beliebthei­t, ließ sich bei der ORF-„Wahlfahrt“durch „seine Heimat“kutschiere­n und wird nicht müde zu erzählen, wie gut er sich am Kaunerberg entspannen kann. Auch auf seinen Wahlkampfs­ujets setzt der ehemalige Grünen-Chef auf traditione­lle Bilder in den Tiroler Bergen. Seine Strahlkraf­t wurde auch bei den Lesungen aus seinem Buch „Die Kunst der Freiheit“deutlich, die außergewöh­nlich gut besucht waren.

Sollte Khol es in die Stichwahl schaffen, präferiert er im Übrigen Van der Bellen als Gegner, wie er am Donnerstag­abend bei der ORF-„Elefantenr­unde“wiederholt­e. Mit der Begründung, dass es eine große Ehre für das Gymnasium in der Angerzellg­asse wäre, in dem beide maturiert haben. Heute Abend fällt die Vorentsche­idung, wessen Foto dort jenes von Heinz Fischer ablösen könnte.

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