R in Gries
Er alles möglich.
der Bellen darf in der Universitätsstadt an der Mur ebenfalls auf guten Zuspruch hoffen, sind doch viele Studenten grünaffin. Graz gilt zudem als Geburtsort der Grünen, die „Alternative Liste“schaffte es hier schon 1983 in den Gemeinderat.
Rot und Schwarz könnten bei dieser Konstellation durch die Finger schauen. Auch sie haben in Graz ihre Wähler. Aber eine so enge Verzahnung zwischen Bürger und Partei, wie es sie in Wien oder Niederösterreich gibt (oder zumindest gab), wo man von der Wiege bis zur Bahre von einer Partei getragen wird, ist in Graz mit den öfter wechselnden Mehrheiten nicht gegeben. Ufer bestimmt den Standpunkt. Was es wohl auch bei dieser Wahl wieder geben wird, ist ein deutlich unterschiedliches Ergebnis zwischen dem bürgerlich geprägten linken und dem eher proletarischen rechten Murufer. Darum wird die bürgerliche Kandidatin Griss im Arbeiterbezirk Gries wohl trotz des ähnlichen Namens nicht ihr bestes Ergebnis einfahren. Doch was weiß man schon genau bei den politisch so unberechenbaren Grazern. schützen.“Ein Problem für Khol könnte auch werden, dass in Tirol mit der Bundespolitik unzufriedene ÖVPStammwähler nicht zu Irmgard Griss oder Norbert Hofer, sondern zu Van der Bellen überlaufen könnten.
Der 72-Jährige erfreut sich in Tirol großer Beliebtheit, ließ sich bei der ORF-„Wahlfahrt“durch „seine Heimat“kutschieren und wird nicht müde zu erzählen, wie gut er sich am Kaunerberg entspannen kann. Auch auf seinen Wahlkampfsujets setzt der ehemalige Grünen-Chef auf traditionelle Bilder in den Tiroler Bergen. Seine Strahlkraft wurde auch bei den Lesungen aus seinem Buch „Die Kunst der Freiheit“deutlich, die außergewöhnlich gut besucht waren.
Sollte Khol es in die Stichwahl schaffen, präferiert er im Übrigen Van der Bellen als Gegner, wie er am Donnerstagabend bei der ORF-„Elefantenrunde“wiederholte. Mit der Begründung, dass es eine große Ehre für das Gymnasium in der Angerzellgasse wäre, in dem beide maturiert haben. Heute Abend fällt die Vorentscheidung, wessen Foto dort jenes von Heinz Fischer ablösen könnte.