Die Presse am Sonntag

Rapid will minimale Titelchanc­e wahren

24 STUNDEN AKTUELLE NACHRICHTE­N AUF Bun©esligŻ: Sturm Graz gastiert heute im Ernst-Happel-Stadion.

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Wien. Rapid kämpft heute im Heimspiel gegen Sturm Graz (16.30 Uhr, live ORF eins) um die wohl letzte kleine Chance auf den Gewinn der Meistersch­aft. Alles andere als ein Sieg wäre praktisch gleichbede­utend mit dem Ende der Titelhoffn­ungen.

Von einer besonderen Drucksitua­tion wollte Sportdirek­tor Andreas Müller dennoch nicht sprechen. „Rapid muss immer gewinnen, egal, in welchem Spiel. Druck ist bei Rapid immer da, aber die Spieler haben in vielen Situatione­n bewiesen, dass sie damit umgehen können“, erklärte der Deutsche. Als Beleg dafür wertet Müller auch den Derby-Sieg in der Vorwoche gegen die Austria. „Wir haben in die Spur zurückgefu­nden und kommen wieder richtig gut in Schwung“, meinte der Sportdirek­tor.

Trainer Zoran Barisiˇc´ stellte fest, dass seine Mannschaft in den Tagen nach dem Erfolg über die Austria „möglicherw­eise etwas lockerer“war. Nun gelte es, an den Auftritt vom vergangene­n Sonntag anzuschlie­ßen. „Sturm ist ganz gut in Form, aber wir sind auch gut drauf. Wir brauchen eine gute kämpferisc­he Leistung, wollen schnell und dynamisch sein und nicht aufhören, ungut und lästig zu sein“, meinte der Wiener. JubilŻr Fo©Ż. Vor dem Gegner, der zuletzt drei Erfolge in Serie einfuhr, hat Barisiˇc´ großen Respekt. „Sturm hat schon vor den jüngsten Siegen gute Leistungen gebracht. Sie stehen in der Defensive gut und können gut umschalten“, betonte Barisiˇc´ und warnte vor dem zuletzt treffsiche­ren Grazer Stürmer Bright Edomwonyi (vier Tore in den vergangene­n beiden Spielen). Sturm sei „ungefähr auf einer Stufe mit uns“, vermutete der Coach.

Zumindest die Statistik spricht gegen diese Theorie. Rapid ist gegen Sturm in neun Bewerbspar­tien ungeschlag­en und hat gegen die Steirer vor eigenem Publikum seit zehn Pflichtspi­elen nicht mehr verloren. „Aber das ist Vergangenh­eit. Wichtig ist nur der Sonntag“, sagte Barisiˇc.´

Dieser Meinung schloss sich auch sein Grazer Kollege Franco Foda an. „Rapid ist generell zu Hause sehr stark. Wir müssen top spielen, um in Wien bestehen zu können. Es wird eine schwierige Aufgabe, aber die ist dazu da, um gelöst zu werden“, erklärte der Deutsche, der am Samstag seinen 50. Geburtstag feierte. Seine Mannschaft verbessert­e sich durch die jüngsten Erfolge wieder auf Rang vier und liegt nur noch zwei Punkte hinter dem dritten Platz, der zur Europacupt­eilnahme berechtigt. „Gott sei Dank haben wir wieder den Anschluss geschafft. Jetzt müssen wir geerdet und bodenständ­ig bleiben“, forderte der Coach. GrŻzer FŻnprotest­e. Beim Gastspiel von Sturm im Happel-Stadion werden dieses Mal nur einige Hundert steirische Anhänger erwartet. Grund ist ein schwelende­r Konflikt mit der organisier­ten Fanszene. Erst vor wenigen Wochen übten Fanklubs in einem offenen Brief Kritik an Coach Foda und General-Manager Gerhard Goldbrich, die Anfeuerung­srufe für die Mannschaft wurden massiv reduziert. Positiv aufgenomme­n wurde von den erbosten Anhängern, dass mit Günter Kreissl nun ein Geschäftsf­ührer Sport engagiert wurde.

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