Linzer Hafen: Mehr Freizeit, weniger Kultur
Die erste Umbauphase beginnt jetzt, das Nutzungskonzept für die Linzer soll im Herbst stehen.
Gesprochen wurde darüber schon viel, richtig fix ist es erst seit Anfang April 2016. Vor knapp zwei Monaten beschloss der Aufsichtsrat der Linz AG, dass die ersten 80 Millionen an Nettoinvestitionen für den Umbau des Linzer Hafens verwendet werden können. Das Stadtentwicklungsprojekt Hafencity findet also nun tatsächlich statt. 273 Millionen Euro soll in den nächsten zehn Jahren für die Aufwertung des Linzer Hafens verwendet werden. Dessen Ziel auch eine Öffnung für die Linzer Bevölkerung ist.
Geplant sind Freizeitmöglichkeiten, diverse Bürogebäude – und eine „Kulturachse“, die zum Linzer Posthof führt. So stand es jedenfalls im Masterplan, der 2014 präsentiert wurde. Geplant hat ihn das Welser Büro Luger & Maul.
Mit den ersten 80 Millionen will die Linz AG, die Eigentümerin und Betreiberin des Hafens ist, zuerst eine Lagerhalle in ein Bürogebäude um- wandeln, weiters wird in den Hochwasserschutz investiert – der Hafen bekommt ein Hochwassertor. Weiters sei man mit den ÖBB im Gespräch, wie man den Hafenbahnhof ausbauen könne, erklärt Hafenleiter Harald Kronsteiner. Auch Investoren für die zwei Hochhäuser Hafenturm und Hafenportal will man nun finden. Die beiden wichtigen Pfeiler des Projekts sollen privat finanziert werden. Vom neuen Stadtgebiet werden die Linzer daher wohl auch in nächster Zeit wenig spüren. Ohnehin muss erst erarbeitet werden, wie die Linzer das Areal in Zukunft nutzen können.
Die im Konzept angepriesene „Kulturachse“wird jedenfalls nicht so kommen, wie bei der Konzeptvorstellung versprochen. „Die Kultur soll nicht im Vordergrund stehen. Eher die Freizeit“, sagt Kronsteiner. Bis Herbst soll das Nutzungskonzept mit Politikern und Vertretern von Freizeit und Kulturorganisationen erarbeitet wer- den. Auch Ideen der Linzer werden dort Eingang finden. Eines wird es im Hafen aber sicher nicht geben: Wohnungen. „Da stirbt unser Geschäft“, sagt Kronsteiner. Man könne keine Wohnungen in ein Gebiet bauen, wo täglich laute Züge hin und her fahren. Da hätte es schon negative Beispiel aus Wien gegeben, die wolle man in Linz nicht wiederholen.