Maschinenraum
VOLLE KRAFT VORAUS DURCH DIE TECHNIKWELT
Es ist alles lächerlich, wenn man an den Tod denkt.“Im Augenblick erweisen sich diese Worte Thomas Bernhards als schmerzlich zutreffend. Diese Kolumne handelt vom Ende einer Gattung (oder dessen Vorahnung) – und sie entstand an einem Ort, an dem Leben und Tod nah beieinanderliegen: im Wartezimmer eines Krankenhauses. Letzteres ist übrigens kein Ort des Schreckens für einen maschinengläubigen Menschen, im Gegenteil. Die Armada der Apparaturen in der Intensivstation verheißt eine erhöhte Überlebenschance; die Fortschritte der Medizintechnik in den letzten Jahren und Jahrzehnten wären ein eigenes Buch wert. Aber das ist nicht das Thema, um das es hier gehen soll.
Warum schreibt der Gröbchen, werden Sie sich eventuell nach Lektüre der Kolumnen der letzten Woche gefragt haben, wieder so begeis- tert über Autos mit Verbrennungsmotoren? Zumal ich eigentlich ständig auf der Suche nach Alternativen war und bin. Vom E-Bike über kuriose Neben- und Seitenlinien der Evolutionsgeschichte individueller Mobilität bis hin zu den Schlüsselmodellen der Generation Tesla teste ich, was mir so unterkommt. Oder, besser: was einen Ausweg aus dem Status quo eröffnen und befahren könnte.
Ist es dann nicht pure Zeitverschwendung, über fabriksneue Old-School-Modelle zu berichten? Nein. Benzin- und Dieselmotoren werden uns noch einige Jährchen erhalten bleiben – zumal der Generationensprung dank der Vernetzung und Autonomisierung der Fahrzeugintelligenz (Stichwort: selbstfahrendes Auto) radikal ausfallen wird und muss. Es schwingt zugegebenermaßen auch eine Spur Mitleid und Sorge um VW, Opel, Fiat, Mitsubi- shi und Co. mit: Konzerne, die wir für eine rasche Durchsetzung fortschrittlicher Technologien noch brauchen werden. Es würde mich übrigens sehr wundern, wenn ein Autohersteller auf diesem Planeten beim akuten Abgasskandal nicht geschwindelt hätte – mit vorauseilender Rückendeckung durch die bequemen Nutznießer der (im wahrsten Wortsinn billigen) Schmähtandelei: uns allen – Fahrradkrieger und Fußgänger ausgenommen. Aber Tesla, Google und Apple allein werden nicht alles zum Guten wenden (können).
Dass die Familien Piech & Porsche dagegen, wie gerade zu lesen stand, mit dem VWSkandal – der eben kein alleiniger VW-Skandal mehr ist – ein paar Milliarden Euro verlieren, ist mir vergleichsweise blunzn.