Das weiße Cola aus dem Mühlv
Der frühere Koch und Lokalbetreiber Peter Leitner hat mit Pedacola ein regionales Cola kreiert. Die Basis dazu – der Colastrauch bzw. die Eberraute – wächst im Mühlviertel.
Ganz mag es auf den ersten Blick nicht zusammenpassen: ein regionales Cola, das aus großteils biologisch produzierten Zutaten hergestellt wird, koffeinfrei und deshalb auch für Kinder geeignet ist. Und: Hell ist es auch noch. Trotz – oder gerade wegen – all dieser Unterschiede zum klassischen CocaCola funktioniert das aber sehr gut. Der Oberösterreicher Peter Leitner hat all das mit seinem Pedacola umgesetzt. Er verkauft das Getränk als Sirup vorwiegend an die Gastronomie – etwa an das Gelbe Krokodil oder den Wirt am Graben in Linz, das Gustav in Salzburg oder das Gasthaus Zum Roten Bären und Die Liebe in Wien.
Geschmacklich erinnert Pedacola wenig an den Klassiker. „Das soll es auch nicht, ich wollte bewusst nicht, dass es wie Coca-Cola schmeckt“, sagt Leitner. Viel mehr erinnert es an aus der Kindheit bekannte Colabrausen, allerdings ohne Zuckerschock, dafür mit einem Hauch Vanille und Minze. Hauptbestandteil ist allerdings die Eberraute, die aufgrund ihres Colaähnlichen Geschmacks und Geruchs auch Colakraut oder Colastrauch genannt wird. Heilkraut im Bauerngarten. „Die Pflanze stammt aus Bosnien und Kroatien, wurde aber auch bei uns früher in Bauerngärten als Würz- und Heilkraut angebaut, weil sie verdauungsfördernd wirkt“, sagt Leitner, der in St. Thomas am Blasenstein im oberösterreichi- Pedacola Der Oberösterreicher Peter Leitner produziert im Mühlviertel Pedacola, ein koffeinfreies Erfrischungsgetränk auf Basis der Eberraute (Colastrauch). Der Sirup wird vorwiegend an die Gastronomie verkauft. Erhältlich ist er aber auch in den Geschäften Liquids (Wien), Holis Market (Linz) und Das Gramm (Graz). www.pedacola.at schen Mühlviertel lebt. Er war lange in der Gastronomie als Koch tätig – unter anderem am Arlberg, bei Lisl WagnerBacher in Niederösterreich, aber auch in Irland oder Guatemala. Zuletzt hat er gemeinsam mit einem Freund in Linz das Lokal Spirali betrieben, das mittlerweile auch einen Wien-Ableger hat. „Wir haben dort eigentlich Slow Fast Food gemacht, also Essen aus guten, gesunden Zutaten, das aber schnell zubereitet werden kann.“
Die jungen Lokalbetreiber haben auch selbst Sirup und Säfte hergestellt. „Irgendwann bin ich vor dem Kühlschrank gestanden und hab mir die Getränke angeschaut: Afri-Cola, Frucade. Eh alles gut, aber ich wollte etwas ohne Konservierungsstoffe und Aromen.“Hinzu kam, dass sich Leitner damals viel mit Wildpflanzen beschäftigt hat. „Ich habe eine Ausbildung zum Natur- und Landschaftsführer gemacht. Und im Lokal haben wir Dinge wie Blattpesto aus jungen Birkenblättern oder Vogelmiere hergestellt.“Durch eine Bäuerin in Pierbach ist er auf die Eberraute gestoßen. Zwei Jahre lang hat er experimentiert, wie man daraus Cola machen kann. Wie das heute genau funktioniert, will er lieber nicht verraten. „Ein Betriebsgeheimnis“lautet die Antwort auf die Frage nach den Gewürzen. Nur so viel: 15 bis 20 verschiedene Gewürze sind enthalten. Zu den Hauptbestandteilen zählen neben der Eberraute, Bio-Rübenzucker, Minze, frischer Zitronen- und Limettensaft auch echte Bourbonvanille. „Ein bisschen Zitronensäure ist drinnen, da komm ich nicht drumrum, aber so wenig wie möglich.“
Die Eberraute ist ein altes Heil- und Würzmittel, deren Geschmack an Cola erinnert.
Bio-zertifiziert ist das Getränk nicht, rund 90 Prozent der Zutaten stammen aber aus biologischer Produktion. „Eine Zertifizierung kostet Geld. Ich brauche kein Siegel, damit ich weiß, was ich mache. Und die Kunden wissen das auch, weil ich alles persönlich ausliefere.“Etwa eine Woche lang dauert die Produktion, für die er sich bei dem Most- und Saft-