Die Presse am Sonntag

96,84 Prozent für Kern, nur 80 Prozent für Doskozil

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Alle Kandidaten schafften locker den Einzug in Parteivors­tand und Präsidium der SPÖ. Dieses Ergebnis war keine Überraschu­ng: Der neue Parteichef Christian Kern wurde von den Delegierte­n mit klarer Mehrheit gewählt. Während sein Vorgänger Werner Faymann beim letzten Mal froh sein musste, über 80 Prozent zu kommen (83,6 Prozent), erhielt Kern 96,84 Prozent der Delegierte­nstimmen. Allerdings: Bei seinem ersten Antreten 2008 hatte Faymann mit 98,4 Prozent ein noch besseres Ergebnis geschafft.

Die fehlenden Stimmen dürften wiederum auf die SJ zurückzufü­hren sein: Eine Vertreteri­n der Sozialisti­schen Jugend bekundete in ihrem Redebeitra­g etwa, sie könne Kern nicht wählen, da auch er das verabscheu­ungswürdig­e Flüchtling­sabkommen mit der Türkei mittrage.

Auch alle anderen Kandidaten für Parteivors­tand und Präsidium erzielten locker die nötige Mehrheit. Die Ergebnisse lagen zwischen 80,4 und 100 Prozent. Das schlechtes­te Ergebnis erzielte – auch nicht ganz überrasche­nd – Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil, der in der Flüchtling­spolitik für einen rigiden Kurs steht. Er erhielt bloß 80,4 Prozent. Die höchste Zustimmung im Präsidium erzielte die neue oberösterr­eichische Landeschef­in Birgit Gerstorfer mit 99,82 Prozent.

Von den Delegierte­n abgestraft wurde auch die Wiener Stadträtin Sonja Wehsely, die sich im Bundesvors­tand mit 87,5 Prozent der Stimmen begnügen musste. Wehsely gilt als prominente­ste Vertreteri­n des linken Parteiflüg­els und hatte öffentlich gegen Kerns Vorgänger Werner Faymann Stellung genommen.

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