Blattlinie
NACHRICHTEN AUS DER REDAKTIONSKONFERENZ
Mit der Wahlaufhebung lagen wir ziemlich richtig. Es gibt auch gute Nachrichten.
Als wir vor rund zwei Wochen als erstes Medium von einer wahrscheinlichen Aufhebung der Stichwahl zwischen Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer schrieben, gab es interessante Reaktionen. So mancher in der politischen Wiener Medienszene interpretierte dies als Unruhestiftung. Nun, auch wenn es einige kleine Formate immer wieder versuchen: Es ist nicht Aufgabe einer Zeitung, Politik zu machen, sondern diese kritisch zu hinterfragen und über sie zu berichten. Das haben wir in der vergangenen Woche, wie ich denke, ziemlich gut gemacht: Wolfgang Böhm und unsere Außenpolitik unter Christian Ultsch begleiteten uns durch den Brexit. Benedikt Kommenda und das Innenpolitikressort dann durch den präsidialen Vrexit. (Stimmt, wir sollten diese Abkürzungsorgien unterlassen, aber wir haben sonst wenig zu lachen.) Für diese Ausgabe haben Dietmar Neuwirth und ich den scheidenden Bundespräsidenten Heinz Fischer interviewt. Karl Ettinger porträtiert Nationalratspräsidentin Doris Bures, die ab kommender Woche ein paar Monate de facto die erste Bundespräsidentin der Republik sein wird. Jutta Sommerbauer beschreibt, was OSZE-Wahlbeobachter treiben.
Auch wenn es nicht ganz leicht ist, suchen wir auch Geschichten über gute Nachrichten. Magdalena Klemun schreibt über Island und seine stolzen Bewohner, die Fußballgeschichte schreiben und eine echte Finanzkrise bewältigt haben. Sie kennt Land und Leute und hat im Norden gelebt. Heute forscht unsere freie Autorin übrigens in New York. Wir hoffen auf einen Nobelpreis für sie (und dann natürlich auch für die „Presse“.) Unser großartiges Sportressort berichtet natürlich live. Apropos stolz: Das sind wir auf die Kolleginnen Iris Bonavida und Katrin Nussmayr, die vom Branchenmagazin „Der Journalist“zu den 30 besten unter 30 gezählt werden. Ich würde sie sogar zu den Top Ten rechnen. Schönen Sonntag und einen guten Sommer.