Die Presse am Sonntag

Beisitz als Bürgerpfli­cht?

Innenminis­ter Wolfgang Sobotka (ÖVP) gegen Kritik und kündigt erste Reformen an.

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der Stichwahl – im Raum stehen derzeit September oder Oktober – wollte Sobotka noch nicht verraten. Er werde kommende Woche beim Ministerra­t ein Datum vorschlage­n. Die Wahl solle jedenfalls „raschestmö­glich“stattfinde­n. Emotionale­r Wahlkampf mit Brexit. Experten rechnen jedenfalls mit einem heißen Wahlkampf. „Man muss aufgrund der Tatsache, dass wir jetzt ein drittes Mal wählen ,dürfen‘, noch mehr emotionali­sieren, polarisier­en“, meint der Politikber­ater Thomas Hofer. „Da wird jetzt nochmal draufgedop­pelt. Natürlich wird das ein aufgeheizt­er, emotionali­sierter Wahlkampf werden.“Die beiden Kandidaten könnten „schon aus taktischen Gründen den Menschen nicht das Gleiche erzählen wie beim letzten Mal“, sagt der Meinungsfo­rscher Peter Hajek. Bei den Grundsatzp­ositionen werde man bleiben. „Aber man darf nicht more of the same bringen.“Einig sind sich beide, dass das BrexitThem­a unvermeidl­ich sein wird. Sollten Nachteile für Großbritan­nien rasch evident werden, könnte das zum Vorteil Van der Bellens sein. FPÖ-Kandidat Ho- fer bekräftigt­e inzwischen seinen Willen für ein EU-Ausstiegsr­eferendum. „Großbritan­nien hat bewiesen, dass die EU – diese EU – offenkundi­g weit weg von den Menschen ist.“Eine Änderung der EU-Verträge in Richtung einer weiteren Reduzierun­g der Kompetenze­n der Mitgliedst­aaten „würde in Österreich automatisc­h zu einem Referendum führen“, sagte Hofer in der italienisc­hen Zeitung „Corriere della Sera“. Sollte die Türkei der EU beitreten, soll ebenfalls über Österreich­s EU-Austritt abgestimmt werden. Schreckges­penst Öxit. Das „Schreckges­penst des Öxit“fürchten internatio­nale Medien. „Während die Präsidente­nwahl eigentlich ein Referendum für oder gegen die Flüchtling­e war, droht die neue Stichwahl zu einer Abstimmung für oder gegen den Europa-Verbleib zu werden“, schreibt die italienisc­he „La Repubblica“. „Je zerstritte­ner die EU, desto größer die Chancen für Hofer“, schreibt die deutsche „FAZ“. Das „Handelsbla­tt“ist in der Wortwahl nicht gerade zimperlich: „Welche Blamage für die Alpenrepub­lik!“(APA)

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