Die Presse am Sonntag

Protest gegen den Brexit

Mehrere Zehntausen­d Menschen forderten in London einen Verbleib Großbritan­niens in der Europäisch­en Union.

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Lieber einen guten französisc­hen Käse als den Rechtspopu­listen und BrexitWort­führer Nigel Farage – darin schienen sich die britischen EU-Befürworte­r einig zu sein: „Fromage not Farage“prangte auf einigen Plakaten bei der großen Pro-Europa-Demonstrat­ion, die Tausende am Samstag durch die Londoner Innenstadt führte. „Ich liebe die EU“und „Wir geben die EU niemals auf“waren ebenso zu lesen. Viele Teilnehmer schwenkten die Europaflag­ge. Auf dem Weg ins Regierungs­viertel Westminste­r skandierte­n sie Parolen wie „Wir wollen in der EU bleiben!“.

Mit ihrem Marsch für Europa forderten die Verfechter der britischen EU-Mitgliedsc­haft das Parlament auf, das Votum des Referendum­s der vergangene­n Woche aufzuheben: Die Zu- kunft Großbritan­niens liege in der Europäisch­en Union. Der britische Sender BBC schätzte die Zahl der Teilnehmer auf rund 40.000. Eine Online-Petition für ein zweites Referendum haben inzwischen etwa vier Millionen Briten unterschri­eben, wenngleich das zuständige Komitee im Unterhaus Zweifel an der Gültigkeit aller Unterschri­ften geäußert hat.

Nach einer Kehrtwende im BrexitKurs sieht es in London derzeit allerdings nicht aus: Alle entscheide­nden Politiker betonen, es gebe kein Zurück, der von 17 Millionen Briten gewählte Austritt aus der Union müsse umgesetzt werden. Queen Elizabeth, die sich traditione­ll nicht in die Tagespolit­ik einmischt, plädierte dafür, nun „ruhig und gefasst“zu bleiben. red

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