Wiener Sommerkinos: Von Austro-Horror bis »Zoomania«
Die Freiluftkinos der Stadt zeigen heuer viele österreichische Filme. Auch Blockbuster gibt es genug. Ein Überblick.
An Auswahl mangelt es nicht: Das Programm der Wiener Sommerkinos ist auch heuer wieder umfangreich, die Bandbreite groß. Wo also anfangen?
Vielleicht beim Geburtstagskind: Das „Kino unter Sternen“im Schatten der Karlskirche feiert sein 20-Jahr-Jubiläum und hat sich dazu ganz dem österreichischen Film verschrieben: Zu sehen gibt es 20 Filme aus 20 Jahren – etwa von Michael Glawogger („Das Vaterspiel“am 4. 7.) oder Wolfgang Murnberger (Die Brenner-Verfilmung „Komm, süßer Tod“am 23. 7.).
Blockbustern – von „Zoomania“(13. 7.) bis „Ghostbusters“(19. 8.) – widmet man sich beim „Kino im Schloss“in der malerischen Kulisse des Schloss Neugebäude in Simmering. Beim „Kino am Dach“auf der Hauptbücherei gibt es neben Hollywoodware auch Festivalfilme und eine kleine Werkschau des Indie-Regisseurs Jim Jarmusch (etwa die Vampirromanze „Only Lovers Left Alive“am 5. 7.).
Durch die Bezirke zieht das Wanderkino Volxkino, im Gepäck hat man heuer zum Beispiel das preisgekrönte semidokumentarische Roadmovie „Taxi Teheran“von Jafar Panahi (8. 7., Matteottiplatz) oder die skurrile Dystopie „The Lobster“(18. 8., Karmelitermarkt).
Der traditionelle Besuchermagnet in der Sommerkinosaison ist das Filmfestival am Rathausplatz: Dort lockt ab 14. Juli nicht nur die Streetfood-Meile, sondern auch ein musikalisches Film- programm – von Opernaufzeichnungen (darunter erstmals einige aus der Met Opera, etwa „La Boh`eme“zur Eröffnung) bis zu Popkonzerten. Viel zum Gruseln. Auf Musikfilme setzt man auch im „Kino wie noch nie“am Augartenspitz: Zu den Schwerpunkten zählt heuer eine Reihe von Dokumentar- und Konzertfilmen über die Rolling Stones. Sämtliche Filme werden hier in ihrem Originalformat gezeigt – rund die Hälfte läuft also vom analogen Band. Im Programm gibt es auch einiges mit Helmut Qualtinger, viel zum Gruseln (etwa den österreichischen Hit „Ich seh Ich seh“am 26. 8.) und ein paar vorgezogene Kinostarts (etwa „High Rise“am 6. 7. oder „Wild“am 15. 7.).
In der Reihe Cinema Sessions zeigt man am Augartenspitz Stummfilme (etwa Charlie Chaplins „The Gold Rush“am 21. 8.) mit Livemusik-Untermalung – diesem Konzept hat sich auch das „Stumm & Laut“-Festival am Columbusplatz verschrieben (ab 25. August). Um Kurzfilme geht es indessen beim „dotdotdot“-Festival im Garten des Volkskundemuseums; das Nachfolgefestival des „espressofilm“setzt einen Schwerpunkt auf das Thema „Tanz und Film – eine Sommerliebe“.
An junge Leute richtet sich das „youngCaritas Sommerkino“, das in Zusammenarbeit mit der Diagonale drei österreichische Filme ausgewählt hat (z. B. „Maikäfer flieg“nach dem Nöstlinger-Roman am 9. 7.). Werken außerhalb des traditionellen Kinobetriebs widmet sich das „frame[o]ut“im Museumsquartier ab 8. Juli. Angekündigt sind Experimentelles und Transmediales, der Ton kommt über Funkkopfhörer.
Am Karlsplatz sind heimische Filme zu sehen, vor dem Rathaus Opern aus der Met.