Polizistenmörder von Dallas war Waffennarr und hasste Weiße
Der 25-jährige Afghanistan-Veteran Micah Xavier Johnson verübte den schwersten Anschlag auf Polizisten in ©en USA seit 9/11.
WŻshington. Der Mord an fünf weißen Polizeibeamten während einer Antirassismusdemonstration in der Stadt Dallas im US-Teilstaat Texas war die Einzeltat eines unter zweifelhaften Umständen aus der Armee entlassenen, von Waffenliebe und dem Hass auf Weiße getriebenen 25-jährigen Schwarzen. Micah Xavier Johnson, der in der Nacht auf Freitag nach mehrstündigen, vergeblichen Verhandlungen mit der Polizei in einer Parkgarage im Zentrum von Dallas mittels einer gezielten Sprengladung getötet worden ist, hatte entgegen ursprünglichen Befürchtungen der Behörden keine Komplizen.
Recherchen mehrerer amerikanischer Medien zeichnen das Bild eines jungen Mannes, dem das Leben nach dem frühzeitigen Ende der Militärlaufbahn gleichermaßen entglitten wie sein Hass auf Weiße und die Polizei gewachsen ist. Johnson trat im Jahr 2009 gleich nach seinem Highschool-Abschluss in Mesquite, einem Vorort von Dallas, in den Militärdienst ein. Von November 2013 bis Juli 2014 diente er in Afghanistan in einem Bautrupp als Zimmermann und Maurer. Seine Dienstunterlagen geben keinen Hinweis darauf, dass er jemals an Gefechten teilgenommen hat oder verwundet wurde. Eine spezielle Ausbildung als Scharfschütze hatte er nicht; Soldaten in Bautrupps erhalten bloß eine zehnwöchige Grundausbildung, die die Handhabung von Maschinen- und Sturmgewehren einschließt. Sexuelle Bel´stigung. Während seiner Dienstzeit in Afghanistan beschuldigte ihn eine Soldatin, die in seiner Einheit diente, der sexuellen Belästigung, schrieb die „New York Times“am Samstag unter Berufung auf den Armeejuristen, der Johnson damals vertrat. Die Frau beantragte eine richterliche Verfügung, um Johnson von sich fernzuhalten; sie riet aber auch dazu, ihm „psychologische Hilfe“angedeihen zu lassen. Die US-Armee leitete daraufhin ein Verfahren zur unehrenhaften Entlassung Johnsons aus dem Dienst ein. Diese blieb ihm erspart, indem er auf eine Anhörung verzichtete.
Johnson kehrte nach Texas zurück, zog bei seiner Mutter ein und schlug sich nach dem Ende seiner Dienstzeit im April 2015 mit Gelegenheitsarbeiten durch. Die „New York Times“zitiert aus seinem Lebenslauf, demzufolge er unter anderem als Chauffeur für eine Organisation, die geistig behinderte Kinder betreut, und in einem Sandwichgeschäft tätig gewesen ist sowie als Werbezettelverteiler gearbeitet hat. HŻus voller WŻffen. Viele Freunde dürfte Johnson nicht gehabt haben; Nachbarn beschreiben ihn als still und höflich. Dafür sammelte er Schusswaffen. Einige davon seien ihm vor einem halben Jahr gestohlen worden, sagte eine Nachbarin zum „Wall Street Journal“. Eine Durchsuchung des Hauses brachte am Freitag Material zur Herstellung von Bomben, kugelsichere Westen, Gewehre, Munition und ein Handbuch für Kampftaktiken zutage.
Vor seiner Tötung rief Johnson den Sicherheitskräften zu, er handle allein und wolle Weiße, vor allem weiße Polizisten töten. Diese Idee wird von rassistischen schwarzen Randgruppen wie der New Black Panther Party und der African American Defense League propagiert: Beiden Gruppen folgte Johnson begeistert auf Facebook.