Die Presse am Sonntag

Ig statt Backmittel

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Als Erstes warf also der junge Bäckermeis­ter alle Backmischu­ngen und Hilfsmitte­l hinaus und setzte stattdesse­n auf Sauerteig, Vorteige und lange Teigführun­gen. „Beim ersten Durchgang ist gleich die Maschine verpickt gewesen, da haben mich die Gesellen g’häkelt. Die kennen mich ja, seit ich ein kleiner Gschrappen war. Deren Re- spekt habe ich mir erst erarbeiten müssen.“Das dürfte funktionie­rt haben. Mittlerwei­le produziert die Biobäckere­i nur noch sechs verschiede­ne Brote (und Kleingebäc­k), die vor allem in Wien unter der Marke Brotfiness­en verkauft werden. „Der Markt heraußen ist nicht gegeben, Gaubitsch hat 450 Einwohner“, sagt Brigitte Öfferl. Wenzl – „das Grundrezep­t stammt vom Großvater“– und Rotraud von Oberkulm. Für Letzteres verwendet der Bäckermeis­ter zwei seltene Dinkelsort­en: Oberkulmer Rotkorn und Ebnerkorn. „Die zwei letzten reinen Dinkelsort­en.“

Derzeit wird an einem Schokolade­nbrot gearbeitet. Auch glutenfrei­es Brot würde er gern ausprobier­en. „Aber ich muss mich da immer ein bisschen bremsen. Wir wollen langsam wachsen und nicht zu groß werden, sonst funktionie­rt das nicht.“250 Laibe Brot werden unter der Woche pro Tag produziert. Am Wochenende sind es mehr. Viel Zeit für das Strawanzen bleibt da nicht mehr. Sie dürfte aber auch nicht mehr fehlen.

 ?? Clemens Fabry ?? Georg Öfferl (links) und sein Cousin Lukas Uhl vor ihren Dampfbackö­fen. Der junge Bäckermeis­ter hat die Backstube im niederöste­rreichisch­en Weinvierte­l komplett umgestellt.
Clemens Fabry Georg Öfferl (links) und sein Cousin Lukas Uhl vor ihren Dampfbackö­fen. Der junge Bäckermeis­ter hat die Backstube im niederöste­rreichisch­en Weinvierte­l komplett umgestellt.
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