EM keine Familienparty,
Für die europäische Fußballunion ist eine Kinder werden künftig auf dem Rasen nicht mehr geduldet. Es sind jene Bilder, die wir vermissen werden. Ein scheinheiliger Akt der Uefa.
Kinder wollten ihre Väter umarmen, ein klein wenig auf dem Rasen herumtollen, das alles soll künftig der Vergangenheit angehören. Aus Sicherheitsgründen, wie die Uefa meint. Wobei die Argumente der europäischen Fußballunion doch recht scheinheilig klingen. Konsequent, so viel steht jetzt schon fest, wird die Uefa nicht sein. Denn es wird auch noch künftig Kinder auf dem Rasen geben. Ein Sponsor wird das ermöglichen, Kinder gelten als willkommene Begleiter, wenn Spieler ins Stadion einmarschieren.
Die Unschuld, die hat der Fußball schon lang verloren, er wird bestimmt und dominiert vom Geld, das bekanntlich nicht stinkt. Das ist bei der Uefa nicht anders. Kinder werden künftig ausgesperrt, Werbebanden von Bierproduzenten oder anderen Alkohlmarken stören hingegen niemanden.
Die Uefa spielt den Hüter des europäischen Fußballs, die Europameisterschaft 2016 hat den Fußball in seiner Entwicklung aber keinen Millimeter weitergebracht. Die Uefa sollte sich Sorgen um den Fußball der Nationalmannschaften machen.
Die Vereine haben die Nationalteams überrundet, wenn es darum geht, neue Spielideen zu entwickeln. An die Champions League ist diese Europameisterschaft bei Weitem nicht herangekommen. Auch der Modus erscheint nicht sehr glücklich gewählt zu sein. Der Fußball ist fest in taktischen Händen, er wird bestimmt von Pres- sing, Gegenpressing, Ballverlust und Ballgewinn. Das verstehen auch die tapfer laufenden kleineren Nationen. Nur Österreich ist da unrühmlich aus der Rolle gefallen. Die EM-Misere ist noch lang nicht aufgearbeitet, Teamchef Marcel Koller hat seinen wohlverdienten Urlaub angetreten, auf den Schweizer wartet bis zum Beginn der WM-Qualifikation jedenfalls viel Arbeit, bis jetzt schweigt er eisern zu den Meldungen, was da im österreichischen EM-Camp alles schiefgelaufen und passiert ist.
Von den Spielern wurde das Teamquartier lang als Wohlfühloase bezeichnet, Familienparty war die EM ohnedies keine.