Zum Nachtmahl eine Ratte für den Baron
Märchen. „Wie dankbar dürfen wir sein für jeden Schriftsteller, der uns zum Lachen bringt“, heißt es auf dem Umschlag. Nun, Humor ist eine subjektive Sache. Erzählt wird in Patrick DeWitts auch sprachlich am ehesten als Märchen einzustufenden Roman die Geschichte eines Jugendlichen, der zunächst nicht viel mehr kann als lügen. Ein Westentaschen-Felix-Krull. Zwischendurch wird alles ein wenig gruselig und ein wenig unappetitlich – und schließlich rettet sich der Autor in ein offenes Ende. Lockere Lektüre, die keinen großen Widerstand leistet. hd Patrick DeWitt: „Der Diener, die Dame, das Dorf und die Diebe“, übersetzt von Jörn Ingwersen, Manhattan Verlag, 350 Seiten, 18,50 Euro.