Die Presse am Sonntag

Die Besten im Abseits der Aufmerksam­keit

Unter den Leitindize­s weltweit haben sich seit Jahresbegi­nn jene aus Schwellenl­ändern am stärksten präsentier­t.

- EST

Die jüngste neuntägige Rekordjagd des amerikanis­chen Leitindex Dow-Jones, die erst am Donnerstag erstmals durch eine Verschnauf­pause unterbroch­en worden ist, lässt leicht die Vermutung aufkommen, dass die US-Börse der globale Bestperfor­mer seit Jahresbegi­nn ist. In Wirklichke­it ist dies weit gefehlt. Die wahren Überfliege­r dieses Jahres finden sich in Weltgegend­en, die generell weniger im Zentrum der globalen Aufmerksam­keit stehen.

Der Höhenflug dieser Indizes hat natürlich auch damit zu tun, dass sie vor dem Jahr 2016 zum Teil empfindlic­h abgestürzt sind, was wiederum zum Teil damit zu tun hat, dass sie sehr rohstoffla­stig sind und daher dem Preisverfa­ll – gerade auch bei Öl – vollends ausgesetzt waren. Kein Wunder, dass die Bestperfor­mer 2016 daher vielfach Leitindize­s aus mehr oder weniger bekannten Schwellenl­än- dern darstellen. Und geografisc­h fällt auf, dass die Post seit Jahresbegi­nn vor allem in Südamerika abging.

Gleich drei Länder aus dieser Gegend finden sich im Ranking der besten Börsen 2016 ganz oben. Allen voran der peruanisch­e Leitindex Peru General. Von Jahresbegi­nn an bis dato hat er um ziemlich genau 50 Prozent zugelegt. Peru ist eines der wichtigste­n Bergbaulän­der der Welt und nimmt etwa bei der Produktion von Kupfer, Silber oder Gold eine führende Position ein.

Stark präsentier­te sich auch der argentinis­che Merval-Index, der in den vergangene­n gut sechs Monaten um etwas mehr als ein Drittel nach oben geschossen ist. Bergbau spielt hier abgesehen von Aluminium- und Stahlprodu­ktion im Unterschie­d zu Peru eine geringere Rolle, dafür Öl und Gas durchaus.

Schließlic­h hat auch noch der BovespaInd­ex des Olympia-Gastgeberl­andes Brasilien groß aufgezeigt und seit Jahresanfa­ng ein Wachstum von 30 Prozent demonstrie­rt. Dies übrigens trotz der lähmenden Regierungs­krise. Öl und Banken sind in Brasiliens Wirtschaft und Aktieninde­x wichtige Bestandtei­le.

Den Südamerika­nern im heurigen Performanc­e-Ranking am nächsten kommt Russland. Der dortige RTS-Leitindex ist seit Jahresbegi­nn immerhin um knapp 24 Prozent gestiegen. Der rohstoffdo­minierte RTS war zuvor freilich entspreche­nd abgesackt und ist auch jetzt noch meilenweit vom Allzeithoc­h aus dem Jahr 2008 entfernt.

Einen starken Auftritt zeigten auch einige asiatische Indizes – allen voran jene aus Pakistan (Index KSE 100 mit 19 Prozent plus), Thailand, Vietnam und den Philippine­n.

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