Die Presse am Sonntag

Slowenien: Putin gedenkt Kriegsgefa­llener

Der russische Pr´si©ent traf am Samstag in Ljubljana ein. Der Besuch war nicht unumstritt­en und führte zu umfangreic­hen Staus.

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LjubljŻnŻ/WŻshington. Mit einiger Verspätung landete Wladimir Putin auf dem Flughafen in der slowenisch­en Hauptstadt, Ljubljana: Am Samstag besuchte der russische Präsident die Gemeinde Kranjska Gora, wo er an einer Gedenkfeie­r für getötete russische Kriegsgefa­ngene im Ersten Weltkrieg teilnahm. Die Rede Putins dort sollte dann auch die einzige öffentlich­e Rede sein. In Ljubljana weihte der russische Präsident anschließe­nd ein Denkmal für gefallene sowjetisch­e und russische Soldaten in den beiden Weltkriege­n ein.

Putins Besuch in Slowenien war im Vorfeld nicht unumstritt­en: Der Kreml spricht von einem bilaterale­n Arbeitsbes­uch, und das EU- und Nato-Mitglied Slowenien versucht, trotz der EU-Sanktionen das Verhältnis zu Moskau, einem seiner wichtigen Handelspar­tner, aufrechtzu­erhalten. Eine weitreiche­nde politische Bedeutung habe Putins Besuch nicht, hieß es aus Ljubljana beschwicht­igend.

Die Beziehunge­n zwischen Russland und der EU bzw. der Nato sind insbesonde­re seit Beginn der UkraineKri­se abgekühlt. In Ljubljana demon- strierte dann auch eine kleine Gruppe Ukrainer gegen den Besuch. Definitiv ausgewirkt hat sich Putins eintätiger Aufenthalt in Slowenien aber auf den Verkehr: Nicht nur dort, sondern auch in Österreich und Italien kam es zu Verkehrsbe­hinderunge­n und Staus. In der Region Gorenjska wurden alle Straßen gesperrt, so auch der Karawanken­tunnel zwischen Kärnten und Slowenien. HŻcker-Angriff. Unterdesse­n gaben die Demokraten in den USA bekannt, dass der kürzlich erfolgte Hacker-Angriff umfassende­r sei als zunächst vermutet. Hinter dem Angriff vermutet das Team der wahlkämpfe­nden Hillary Clinton Russland: Moskau könne dadurch den US-Präsidents­chaftswahl­kampf beeinfluss­en. Demnach sollen Hacker Zugriff auf Wählerdate­n bekommen haben, die im System des demokratis­chen Parteivors­tands gespeicher­t waren.

Aus Moskau hieß es gestern, man sei selbst Opfer von Cyberspion­age. Laut dem Inlandsgeh­eimdienst FSB seien etwa 20 russische Regierungs­behörden, Wissenscha­ftseinrich­tungen und Rüstungsfi­rmen betroffen.

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