Sommerspiele in Rio de Janeiro
Die und Österreichs Angst vor der nächsten Null: 20 Millionen Euro flossen in das »Projekt Rio«, nun erwartet man sich zumindest eine Medaille – sonst wird im Kollektiv wieder laut geraunzt.
einmal das klassische Selbstzerfleischungsprinzip mit Streitigkeiten zwischen Sportlern und Funktionären. Skandale wie der im Schwimmverband eskalierten, aber es wurde auch in Zusammenarbeit etwas in Gang gesetzt, was zumindest eine Vision von Erfolg ermöglichte: das „Projekt Rio“.
Plötzlich war es erloschen, das ewige Alles-Krankjammern. Freilich, parteipolitisch gestützt, mit 20 Millionen Euro dotiert und unter der Aufsicht von ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel nicht immer unumstritten bei der Akteursauswahl bzw. deren Bezahlung. Allerdings, einmal die vielen anderen Fördertöpfe, aus denen sich Sportler in Österreich sehr wohl sehr gut bedienen, außer Acht gelassen: Damit wurden zumindest die Chancen ermöglicht, dass optimaler trainiert werden kann.
Die Ausgangslage könnte nun leichter nicht sein: Eine Medaille genügt, und schon ist die Schmach der null getilgt. Damit wäre Österreich zwar kein Felgaufschwung gelungen, aber immerhin ein erster Fortschritt. Nur, was geschieht, wenn Hoffnungen wie die Segler Delle-Karth/Resch und Ogar/ Vadlau, Ruder-Europameisterin Magdalena Lobnig etc. wieder nur Vierte werden?
Was geschieht, wenn Österreich leer ausgeht? Ist es dann wieder ein „Betriebsausflug der Funktionäre“, oder sind es die „Spiele für Touristen“, wie der Misserfolg 2012 von einem Sportpolitiker tatsächlich noch an Ort und Stelle genannt wurde?
Diese Verhöhnungen würden gewiss fallen, auch würde Schröcksnadel für sein Mitwirken scharf kritisiert werden, wenngleich der Tiroler noch am allerwenigsten etwas für das chronische Sommerloch im österreichischen Sport kann. Eine einzige Medaille könnte dem Land also schon den wohl größten Dienst erweisen, sie müsste gar nicht aus Gold sein – ja, selbst Bronze genügt. Es würde gewiss ausreichen, damit nicht wieder im Kollektiv geraunzt wird. Sie würde Hoffnung geben, eventuell weitere Projekte für 2018 und 2020 bei Politikern und Geldgebern leichter ermöglichen. Wann ertönt endlich die Bundeshymne . . .?