Zuwanderung 2015 um 56 Prozent gestiegen
IntegrŻtionsbericht. 1,8 Millionen Menschen in Österreich haben Migrationshintergrund. Minister Kurz will »Zustrom reduzieren«.
Wien. Am kommenden Dienstag wird der neue Integrationsbericht von Minister Sebastian Kurz und Heinz Fassmann, dem Vizerektor der Uni Wien, präsentiert. Der „Presse am Sonntag“liegen die wichtigsten Zahlen schon vorab vor. Im Durchschnitt des Jahres 2015 lebten rund 1,8 Mio. Menschen mit Migrationshintergrund in Österreich. Das sind 21 Prozent der Gesamtbevölkerung, um 98.000 Menschen mehr als im Jahr davor.
2015 waren rund 214.400 Menschen nach Österreich zugewandert, gleichzeitig verließen rund 101.300 das Land. Dies entspricht einer Nettozuwanderung von 113.100. Damit ist die Zuwanderung um 56 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
Zur Hälfte hat die Neuzuwanderung nach Österreich ihre Ursache in der Flüchtlingsmigration: 21.000 Menschen kamen aus Syrien hinzu, gefolgt von Afghanistan (ein Saldo von plus 18.600) sowie dem Irak (plus 10.000) und anderen Staaten. Weitere 91.600 Zuzüge entfielen auf EU-/EWR-Bürger und Schweizer. Den größten Bevölkerungszuwachs aus der EU gab es aus Rumänien (17.500), Deutschland (17.000) sowie Ungarn (14.400). In Europa wurden 2015 insgesamt 1.321.050 Asylanträge gestellt. Die zwei Länder mit der größten Pro-Kopf-Quote von Asylwerbern unter allen EU-Staaten waren Schweden (17 Asylwerber/1000 Einwohner) und Österreich (zehn Asylwerber/1000 Einwohner). In absoluten Zahlen hat Österreich rund 90.000 Menschen aufgenommen. „Zustrom re©uzieren.“Und was meint Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz dazu? „Wir müssen dringend entsprechende Maßnahmen setzen, um den Zustrom nach Österreich nachhaltig zu reduzieren.“Denn erfolgreiche Integration hänge maßgeblich von der Zahl der zu Integrierenden ab. „Je mehr Menschen zuwandern, desto größer die Herausforderung für die Integration.“Im Integrationsbericht wird auch eine Bilanz über die bisherigen Maßnahmen im Integrationsbereich gezogen, wie dem Ausbau der Deutschkurse der AMS-Kompetenzchecks. Details dazu wollen Kurz und Fassmann am Dienstag vorstellen. oli