Die Presse am Sonntag

Gespräche mit Assad möglich

Die Türkei will aktiver werden, um das »Blutbad« zu beenden. Dafür müsse auch mit Machthaber Assad verhandelt werden.

-

AnkŻrŻ. Die türkische Regierung, die bisher auf den Sturz des syrischen Machthaber­s Bashar Assad drängte und verschiede­nen Medienberi­chten zufolge Rebellengr­uppen mit Geld und Waffen unterstütz­te, will sich in den nächsten Monaten aktiver in Syrien engagieren. Ziel sei, das „Blutbad“in dem Bürgerkrie­gsland zu beenden, sagt Ministerpr­äsident Binali Yıldırım.

Hauptfeind der Türkei in Syrien sind neben Assad auch die Kurden. Da aber auch nach mehr als fünf Jahren Bürgerkrie­g ein Sieg der Rebellen nicht absehbar ist, deutete sich zuletzt an, dass die Türkei eine vorübergeh­ende Rolle Assads in der Politik akzeptiere­n könnte. Um zu einem politische­n Übergang zu kommen, müsse auch mit Assad gesprochen werden, der, „ob wir es wollen oder nicht“, ein „Akteur“des Konflikts sei, sagte Yıldırım vor ausländisc­hen Journalist­en in Istanbul.

Die syrische Regierung habe nun auch verstanden, dass die Kurden eine Bedrohung seien, sagte der Ministerpr­äsident. Die Kurden haben im Norden Syriens drei autonome Gebiete ausgerufen und versuchen nun, eine Verbindung zwischen ihnen herzustell­en. Die Türkei, die selbst seit Jahrzehnte­n gegen Autonomieb­estrebunge­n der Kurden kämpft, sieht dies als Bedrohung. die Lenkerin des Polizeiaut­os und ihr Kollege wurden verletzt. Ein Alkotest bei dem 46-Jährigen ergab rund drei Promille.

Newspapers in German

Newspapers from Austria