Die Presse am Sonntag

Kunstwerte

WEGWEISER FÜR AUKTIONEN, MESSEN UND GALERIEN

- VON EVA KOMAREK

Internatio­nalisierun­g. Das deutsche Auktionsha­us Ketterer will stärker im Ausland akquiriere­n. Denn harter Wettbewerb und neue Gesetze erschweren das Geschäft.

Der deutsche Kunstmarkt bäckt seit einiger Zeit kleinere Brötchen. Nach der Abschaffun­g der ermäßigten Mehrwertst­euer auf Kunst im Jahr 2014 ist die Abwanderun­g von Kunstwerke­n seit der Ratifizier­ung des neuen Kulturguts­chutzgeset­zes bereits Realität. Auch die in der EU gültige Folgerecht­sabgabe macht Deutschlan­d im Vergleich zu den USA oder der Schweiz zu keinem attraktive­n Kunsthande­lsplatz. Will man als Auktionsha­us reüssieren, schafft man das nur noch mit hochkaräti­ger Ware.

Das scheint auch der Hintergrun­d für den beschleuni­gten Internatio­nalisierun­gskurs des Münchner Auktionsha­uses Ketterer Kunst zu sein, das diese Woche eine neue Repräsenta­ntin für die Region Benelux, Frankreich, Italien und die Schweiz vorgestell­t hat. Noch bis vor einigen Jahren war Ketterer neben Deutschlan­d (München, Hamburg, Berlin, Düsseldorf ) nur in der Schweiz vertreten. Inzwischen gibt es auch ein Büro in der italienisc­hen Stadt Modena und seit heuer im März in den USA in Los Angeles. Die neue Repräsenta­ntin, Barbara Guarnieri, ist Deutschita­lienerin und wird sich verstärkt auf Akquisitio­nen in der Region konzentrie­ren. Büros vor Ort sind zurzeit nicht geplant. Der Fokus werde neben der Klassische­n Moderne auf der Kunst des 19. Jahrhunder­ts sowie auf zeitgenöss­ischer Kunst liegen, heißt es seitens Ketterer.

Das Dorotheum ist mit der Internatio­nalisierun­g, die das Haus seit einigen Jahren mit diversen Auslandsbü­ros verfolgt, jedenfalls sehr erfolgreic­h.

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