Rot-weiß-rotes Eishockey-Debakel: Die Suche nach den Schuldigen
RigŻ. Die erste Zwischenbilanz von Alpo Suhonen als Österreichs EishockeyTeamchef könnte ernüchternder nicht sein: Fünf Spiele, fünf Niederlagen, ein Torverhältnis von 4:28 und das klar verpasste Olympia-Ticket. Nach den Debakeln gegen Lettland (1:8) und Deutschland (0:6) beim Qualifikationsturnier in Riga ist das abschließende Spiel heute gegen Japan (13 Uhr, live ORF Sport +) längst bedeutungslos.
Suhonen hat es nicht geschafft, der Mannschaft defensive Stabilität und offensive Durchschlagskraft zu geben. Dabei hatte der Teamchef zum Großteil jene Mannschaft zur Verfügung, die unter Daniel Ratushny 2015 die wohl beste A-WM seit einem Jahrzehnt gespielt hat. Als Verstärkung kamen noch NHL-Profi Michael Grabner und Schweiz-Legionär Stefan Ulmer dazu, mit Ausnahme von NHL-Stürmer Tho- mas Vanek und Salzburg-Torhüter Bernhard Starkbaum konnte Suhonen aus dem Vollen schöpfen.
Bei der Suche nach den Ursachen der Pleite zeigt der 68-jährige Finne aber auf die Erste Bank Eishockey Liga (EBEL). Suhonen, seit fünf Jahren als Sportdirektor beim Verband, war stets Kritiker der Punkteregelung der Liga. Damit werden Spieler bewertet, für die Klubs gilt eine Obergrenze. In der vergangenen Saison kamen so 103 Legionäre bei den acht österreichischen EBEL-Teams zum Einsatz. Das neuerliche Alarmsignal aus Riga „sollte langsam ankommen“, meinte Suhonen. „Österreich bleibt seit vielen Jahren auf dem gleichen Niveau.“In der Liga würden vor allem in den ersten und zweiten Linien zu wenige heimische Spieler eingesetzt. „Wenn sie nicht spielen, wie sollen sie dann besser werden?“