In Berlin kann man die Zukunft sehen
Die Zukunft ist vernetzt, virtuell und steht dabei vor neuen sicherheitsrelevanten Herausforderungen. Auf der IFA präsentieren Hersteller ihre Fahrpläne für die Zukunft.
Die Internationale Funkausstellung hat offiziell am Freitag die Pforten geöffnet und bereits jetzt steht fest, dass die 240.000 Besucher aus dem Vorjahr übertroffen werden. Der Andrang ist riesig. Über 1800 Aussteller buhlen um die Gunst der potenziellen Kunden. Die Messestände sind gefüllt mit Produkten, Präsentationen. Das volle Programm und die Hersteller demonstrieren die Technik der nahen und mittelfernen Zukunft.
Dabei sind die Themen Fernseher, Wearables und Smartphones überall präsent, aber nicht, weil Innovationen gezeigt werden, sondern vielmehr, weil sie zum Pflichtprogramm zählen. Der Fokus liegt im Gegensatz zu den vergangenen Jahren auf Lifestyleprodukten und dazu zählt auch die Zukunftsvision Smart Living. Die Branche ist sich einig. Vernetzte Geräte, Häuser und Städte sind in greifbarer Nähe. Und noch viel wichtiger: Es ist eine wirtschaftlich lukrative Zukunft. Bis 2020 erwartet man Umsätze in Milliardenhöhe. Durchwandert man die 25 Messehallen, erkennt man trotz unterschiedlicher Technologien und Schnittstellen, dass die Hersteller auch nur mit Wasser kochen und sich die Visionen nur im Detail voneinander unterscheiden. Die Vision. Das vernetzte Zuhause lässt sich über Touchpanels beziehungsweise das TV-Gerät steuern und wird zur zentralen Anlaufstelle, um alles im Haus zu regulieren. Angefangen bei der Garage, in der man sein Elektroauto mit den auf dem Dach installierten Solarpanels wieder fahrtüchtig macht. TV-Geräte sollen in Panasonics Zukunftsvision transparent sein und somit gleichzeitig als Trennwand und Info-Panel fungieren.
Eine Technik, die aber noch ein wenig auf sich wird warten lassen. In Japan erforscht der japanische Hersteller das Thema Smart City im Feldver- such. In Fujisawa wurde auf einem ehemaligen Fabriksgelände eine Versuchsstadt erbaut, die gänzlich vernetzt ist. Mittlerweile leben 23 Familien in dem kleinen Dorf. „Es geht“, erklärt Christian Kloth von Panasonic, „in Fujisawa darum herauszufinden, wie wir mit neuen Technologien effizient und energiesparsam leben können. Daher ist es auch unser erklärtes Ziel, in dem Dorf die herkömmliche CO2-Emission um 70 Prozent zu reduzieren.“ Ein Trugschluss? Nicht nur Panasonic hat sich diesem Ziel verschrieben. Auch viele andere Hersteller. Doch je mehr Geräte im Netz hängen und das ist auf lange Sicht das erklärte Ziel, umso größer wird der Energieverbrauch. In letzter Konsequenz ist die effiziente, visionäre Lebensweise ein Trugschluss. Doch bis diese Produkte tatsächlich Marktreife erlangen, werden die Unternehmen damit beschäftigt sein, die vorherrschenden Bedenken hinsichtlich Sicherheit zu zerstreuen. In der Zwischenzeit wird man sich mit Geräten zufriedengeben müssen, die nicht so smart sind. Ein Netz aus Träumen. Und sollte es zu vernetzt werden, kann man in Berlin der Realität entfliehen und in virtuelle Welten abtauchen. Erstmals bietet sich einer breiten Öffentlichkeit die Möglichkeit, diese neue Technologie zu präsentieren. Und die Auswahl an verschiedenen Herstellern ist groß. Die bereits erhältliche Gear VR von Samsung kann getestet werden sowie auch die Playstation VR von Sony, die im Oktober auf den Markt kommen wird. Und auch Alcatel hat Virtual Reality ab sofort im Programm.