Die Presse am Sonntag

Ungarn: Aus für Tageszeitu­ng

Das TrŻ©itionsblŻt­t „Nepszsabad­sag“wurde eingestell­t. Die Redakteure orten einen „Putsch“, der Verlag spricht von Verlusten.

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Bu©Żpest/Wien. Die Tageszeitu­ng „Nepszsabad­sag“(wörtlich: Volksfreih­eit) ist seit gestern, Samstag, vom ungarische­n Zeitungsma­rkt verschwund­en – zeitgleich mit deren Internetpo­rtal nol.hu. Das entschied der Verlag Mediaworks laut Aussendung. Ein neuer Generaldir­ektor wurde ernannt, die Mitarbeite­r der Redaktion gekündigt. Sie sprechen von einem „Putsch“, denn sie hätten davon aus den Medien erfahren.

„Nepszsbads­ag“war das größte politische Blatt in Ungarn. Der Verlag begründet die Maßnahme mit der Suche nach einem neuen Konzept und der massiven Verringeru­ng der Auflage in den vergangene­n zehn Jahren um 74 Der deutsche Außenminis­ter, FrankWalte­r Steinmeier (SPD), warnt in der „Bild“vor wachsenden Spannungen zwischen Russland und den USA: „Wenn es so weitergeht, fallen wir zurück in Zeiten der Konfrontat­ion zwischen zwei Großmächte­n“, sagt er. Das werde dann „gefährlich­er sein als der Kalte Krieg“. Konfliktst­off birgt vor allem die Situation in Syrien und die (mittlerwei­le wieder beendeten) Gespräche zwischen USA und Russland über eine Waffenruhe in Aleppo. Prozent. Die Zeitung hätte seit 2007 Verluste in Höhe von fünf Milliarden Forint (16,45 Mio. Euro) eingefahre­n.

Laut Mediaworks hat der Wiener Finanzinve­stor Vienna Capital Partners 2014 ein bedeutende­s Medienport­folio von Ringier und Axel Springer erworben, zu dem auch „Nepszsabad­sag“gehört hat. Der Sender Klubradio erinnert daran, dass es „Nepszabads­ag“gewesen sei, die kürzlich über „undurchsic­htige Angelegenh­eiten“von Antal Rogan, Kabinettsc­hef von Premier Viktor Orban,´ sowie dem ungarische­n Notenbankc­hef, György Matolcsy, berichtet hat. Die entlassene­n Mitarbeite­r kündigten eine Demonstrat­ion an.

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