MARCEL KOLLER
schauer fassenden „Maracana˜ von Belgrad“war früher ohrenbetäubend. Die Intensität der Pfiffe schmerzte, die Fanchoräle hallten in der Vergangenheit – doch die Frage, ob das Stadion auch heute ausverkauft sein wird, ist schnell beantwortet: nein. „Ich werde alles geben, alles probieren“, sagte Arnautovic´ dennoch in typischer Manier vor dem Abflug in Schwechat, aber seine Familie hätte ihn freilich schon angerufen, mehrmals sogar. „Ihr Wunsch: „,Bitte, bring keine gute Leistung‘.“Er schüttelte den Kopf. „Das geht nicht“, er müsse alles tun, um zu gewinnen, mit Österreich zur WM zu fahren. „Und das, obwohl in mir auch ein Serbe steckt.“ Keine guten Erinnerungen. Seit 2010 schweben Serbiens „Fußball-Adler“im Nirgendwo, haben keine Endrunde mehr erreicht und auch in Serbien müssen Erfolge her, um eine flächendeckende Euphorie zu wecken. Die bisherigen Aufeinandertreffen mit Serbien sind jedenfalls nicht nach dem Geschmack der Österreicher verlaufen. Es gab zwei Spiele – und beide wurden verloren!
Am 15. Oktober 2008 setzte es in der Qualifikation für die WM 2010 in Südafrika im Happel-Stadion eine herbe 1:3-Abfuhr. Knapp acht Monate später gewann Serbien, das seit 2006 als eigenständiger Verband fungiert, in Belgrad mit 1:0. Nicht viel besser ist die Bilanz gegen Jugoslawien, dem die serbischen Kicker bis zum Zerfall des Vielvölkerstaates angehörten. In 18 Partien gab es aus österreichischer Sicht sechs Siege, vier Unentschieden und acht Niederlagen. Will Österreich zur WM 2018, ist nur ein Sieg hilfreich. ÖFB-Teamchef vor dem Serbien-Spiel
Aus Respekt würde Dragovi´c in Belgrad sogar auf den Torjubel verzichten.