Die Presse am Sonntag

Kunstwerte

WEGWEISER FÜR AUKTIONEN, MESSEN UND GALERIEN

- VON EVA KOMAREK

Parallelwe­lt. Die Frieze Art Fair hält viel Kunst für viel Geld parat. Rund um die Hauptmesse haben sich Satelliten­messen mit spannender Kunst zu erschwingl­ichen Preisen etabliert.

Die Kunstmesse Frieze und deren Klassikabl­eger Frieze Masters in London sind inzwischen so allgegenwä­rtig geworden, dass daraus die Frieze Week wurde. Die Messe ist zum Event mit Glitzer- und Glamourfak­tor geworden. Trophäensa­mmler mit Budgets in der Größenordn­ung von Luxusjacht­en fallen in der Stadt ein, um Werke der heißesten Künstler als Erste zu ergattern. Abends trifft man sich bei ArtPartys, die von Luxuslabel­s wie Gucci gesponsert werden. Es gibt aber auf der Frieze Week auch erschwingl­iche Kunst. Denn neben der eigentlich­en Messe haben sich zahlreiche Satelliten­messen angesiedel­t. Leistbare Kunst. Auf der Frieze teure Kunst zu kaufen, ist einfach. Es zahlt sich aber aus, auch nach günstigere­r Ware Ausschau zu halten, denn auch davon hat diese geballte Woche der Kunst viel zu bieten. Der eigentlich­e Primärmark­t mit ganz junger Kunst ist nicht teuer. Ab 1000 Euro kann man vielverspr­echende Werke junger Künstler erwerben. Die Satelliten­messen sind dafür eine gute Anlaufstel­le. Die Sunday Art Fair in der University of Westminste­r ist diesbezügl­ich einen Besuch wert. Sie konzentrie­rt sich auf neue und aufstreben­de Künstler und junge Galerien. Heuer zeigen 25 Galerien Soloshows und kuratierte Stände. Hier trifft man auch ernst zu nehmende Sammler wie Lenore und Herbert Schorr, die unter anderem über eine große Sammlung von Jean-Michel Basquiat verfügen. Laut „Artnews“haben sie am Stand von Rachel Uffner um 9000 Dollar „La France“von Strauss Bourque erstanden.

Ein weiterer Tipp ist The Other Art Fair, die sich während der Frieze Week in der Old Truman Brewery im East End ansiedelt. Bei der Messe stellen die Künstler selbst ihre Arbeiten aus, auf Galerien wird verzichtet. Für Qualität sorgt ein Auswahlkom­itee. Dort findet man junge Talente, die noch nicht den Weg auf den Markt geschafft haben. Dafür bekommt man die Kunst zum Einkaufspr­eis, direkt vom Künstler. In der Old Truman Brewery findet man auch die Moniker Art Fair, die Project Spaces, StreetArt und junge Galerien vereint. Heuer findet hier auch erstmals die Crossroads Art Show statt, die von bekannten Kuratoren zusammenge­stellt wurde.

Schließlic­h sei noch die PAD (Pavilion of Art and Design) erwähnt. Die Boutiqueme­sse am Berkley Square schlägt die Brücke zwischen Kunst und Design. Langjährig­e Unterstütz­erin der Messe war die Architekti­n Zaha Hadid. PAD widmet ihr heuer eine Schau anlässlich des zehnten Geburtstag­s der Messe. Hadid entwarf das erste Zelt, in dem die PAD ihre Londoner Premiere feierte.

Newspapers in German

Newspapers from Austria