Ves Land rechts der Mitte «
Mitte sind, das seit rund 20 Jahren von links der Mitte regiert wird. Seit es Anfang der Siebzigerjahre die ersten Umfragen dazu gab, waren die Konservativen stets in der Überzahl. Sie sind rund 35 Prozent, gegenüber 22 oder 23 Prozent Liberalen. Dieser Unmut gegenüber der Regierung begann Anfang der Neunzigerjahre, als Präsident George H. W. Bush von seinem Versprechen abrückte, keine neuen Steuern einführen zu wollen. Die Konservativen fühlen sich nicht repräsentiert, und darum wählen sie Kandidaten, die vom Zorn getrieben sind. Der richtet sich auch gegen das Establishment der eigenen Partei, weshalb John Boehner als Sprecher des Abgeordnetenhauses abtreten musste. Und wenn man dann einen Kandidaten wie Donald Trump hat, der sagt, das System sei manipuliert, findet das bei manchen Leuten Anklang. Wie kann man als Republikaner sagen, das System sei manipuliert? Die Partei kontrolliert die meisten Gouverneursposten und die größte Mehrheit im Kongress seit 1928. Genau darum meinen viele, das System sei manipuliert. Sie gewinnen Wahlen, sehen aber nur wenig konkrete politische Erfolge. Dafür sehen sie, wie John Roberts, der konservative Präsident des Supreme Court, sich verrenkt, um Obamacare vor sich selbst zu retten. Der letzte konservative Erfolg war wohl die Steuersenkung unter Präsident George W. Bush im Jahr 2002. Wie passt Trump in dieses polarisierte Land? Er hat den Zorn der Konservativen aufgegriffen, diesen Ärger, dass sie verlieren, wenn sie doch gewinnen sollten. Dazu belebt er eine politische Dimension, die lang übersehen wurde: den Nationalismus, vor allem hinsichtlich der Grenzsicherung und des Außenhandels. Bis Bill Clinton haben sich die Demokraten der Arbeiterklasse angenommen, die unter den Verwerfungen einer internationalistischeren Politik litt. Jetzt steuert Trump den Konservatismus Richtung Nationalismus. James E. Campbell ist Professor für Politikwissenschaften an der University of Buffalo in New York. Sein neues Buch „Polarized: Making Sense of a Divided America“ist bei Princeton University Press erschienen.