Die Presse am Sonntag

Formel 1: Nico Rosberg und die Fahrt zum so lange, so sehnsüchti­g erwarteten WM-Titel

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S˜Żo PŻulo. Nico Rosberg fährt unbeirrt seinen Kurs, und der kann den Mercedes-Piloten bereits heute im GP von Brasilien (17 Uhr, ORF 1, Sky, RTL) auf den Thron der Formel 1 führen. Der Deutsche hatte Lehrjahre bei Williams, in einem Auto, mit dem Siege aussichtsl­os waren. Dann fuhr er im Schatten von Michael Schumacher bei Mercedes, erhielt Lewis Hamilton als Champion vorgesetzt – nun hat es Rosberg in eigener Hand.

Rosberg hat aus zehn Jahren Formel 1 immer etwas mitgenomme­n, an sich gearbeitet. Nun steht er in seiner elften Saison in der Königsklas­se so knapp vor dem WM-Titel. Er hat neun Rennen gewonnen und vor Interlagos und Abu Dhabi 19 Punkte Vorsprung auf Hamilton, der acht GP-Siege feiern konnte. Ein Sieg in Sao˜ Paulo krönt Rosberg zum Weltmeiste­r, dann wäre die Vater-SohnHistor­ie um ein zweites F1-Kapitel reicher. Keke Rosberg gewann 1982, Graham Hill (1962, 1968) und sein Sohn Damon (1996) sind bis dato die Einzigen, die dieses Kunststück geschafft haben. „Ich weiß das, es ist cool, in der Situation zu sein“, betonte Rosberg. Die letzte ChŻnce. Hamilton, der erst ein Jahr nach Rosberg (2006) in die Formel 1 einstieg und mit 51 mehr als doppelt so viele Grand-Prix-Siege bejubeln konnte wie der Deutsche (23), wittert dennoch seine letzte Chance. Wenn er gewinnt und auch in Abu Dhabi vorn bleibt, kann er Rosbergs Triumph noch abwenden. Motorchef Toto Wolff wähnt beide Fahrer auf die Aufgabe eingeschwo­ren, der Wiener will das Saisonfina­le genießen: „Wieso denn nicht? Mercedes gewinnt!“

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