Schmerzfrei durch richtiges Sitzen
Sitzorgien ãei ©er BüroŻrãeit un© Żm Computer führen oft zu VerspŻnnungen un© Schmerzen, ©enn ©ie meisten Menschen sitzen fŻlsch ãis gesun©heitssch´©igen©. Die Alexander-Technik hilft, schlechte Sitz- un© Bewegungsmuster ŻãzuãŻuen.
Täglich stundenlange Computerarbeit kann ordentlich wehtun: Nacken- und Kreuzschmerzen sowie schmerzhafte Schulterverspannungen sind häufig die ersten Folgen. Es kann sogar noch schlimmer kommen. „Einseitige Fehlbelastung und dadurch ausgelöste Schmerzen führen zu Fehlhaltungen, diese wiederum zu Muskelverkürzungen und Abschwächung der Muskulatur. Das bringt noch schwerere Fehlhaltungen und noch stärkere Schmerzen mit sich“, sagt Heribert Salfinger, Orthopäde am orthopädischen Spital WienSpeising. Sitzende Tätigkeiten verän- dern auf Dauer die Haltung, eine falsche Sitzhaltung erzeugt Schmerzen und Störungen. Ob es nun eine schmerzhafte Hyperlordose (Hohlkreuz) oder die sogenannte Geierhaltung ist, die die meisten Bildschirmarbeiter einnehmen: Die Brustwirbelsäule ist eingerundet, die Schultern sind leicht hochgezogen, der Kopf hängt auf der Halswirbelsäule nach vorn. Diese Geierhaltung führt aber nicht nur zu Verspannungen und Schmerzen, sondern sie beeinträchtigt auch die Durchblutung der Augenmuskeln und verschlechtert damit die Sehleistung. Salben helfen nicht wirklich. Salfinger: „Salben und Massagen helfen meist nur kurzfristig, denn der eigentliche Übeltäter, also die Fehlhaltung, bleibt ja bestehen.“Es gilt also, das Übel an der Wurzel zu packen und wieder eine gesunde Haltung anzunehmen. „Eine wirklich gute Möglichkeit dazu“, so der Orthopäde, „bietet die Alexander-Technik. Sie kräftigt nicht nur abgeschwächte Muskeln, sondern sie macht einem, und das ist ausschlaggebend, auch schlechte Bewegungsmuster bewusst. Erst dann kann man Fehlhaltungen mental beeinflussen und durch gezielte Übungen dauerhaft verbessern. Die AlexanderTechnik ist quasi Hilfe zur Selbsthilfe.“
Alexander-Lehrer schauen sich ihre Schüler nach einem einleitenden Gespräch genau an: wie sie sitzen, wie sie sich vom Stuhl erheben, wie sie gehen, stehen, liegen, wie sie Dinge aufheben, wie sie sich bücken. In einer dreijährigen Ausbildung wird der Blick dieser Trainer geschult. Mit Händen und Worten führen sie dann durch alltägliche Bewegungsabläufe, machen aufmerksam, wo es Bewegungs- und Haltungsfehler gibt, öffnen die Augen für schädliche Angewohnheiten, finden heraus, wann und wobei Verspannungen auftreten, erklären, geben verbale Anweisungen, leiten zum Umdenken und zur Neuorientierung an, unterstützen mit manuellen Korrekturen. „Ich erkannte beim Alexander-Training plötzlich meine falschen Reaktionsund Bewegungsmuster“, erzählt die Ergotherapeutin Maria Hoppe. Ihre Schmerzen, die manchmal unerträglich waren, konnte die 69-Jährige und 1,90 Meter große Kärntnerin mittels Alexander-Technik wesentlich lindern.
Im Mittelpunkt der Methode steht also das Erlernen einer gesunden Grundhaltung und Bewegungskoordi- sie schaden. Wer seine 214 Knochen und 650 Muskeln positiv beeinflussen will, muss schon ein wenig an sich arbeiten. Da gehören Lernwille, regelmäßiges Anwenden und auch Disziplin dazu.
„Neben hochschulmedizinischen Maßnahmen ist die Alexander-Technik eine gute therapeutische Option. Denn sie berücksichtigt nicht nur Muskeln, Knochen und Sehnen, sondern bezieht den ganzen Menschen mit ein“, sagt Mediziner Salfinger. „Man wird wacher, frischer, mitunter sogar um ein paar Zentimeter größer“, verspricht Steger und kehrt einen weiteren Vorteil heraus: „Hat man die Alexander-Technik einmal intus, kann man sie überall anwenden, im Auto, in der Warteschlange im Supermarkt, am Computer.“Stundenlange Computerarbeit muss dann nicht mehr wehtun. Die Alexander-Technik ist keine klŻssische EntspŻnnungstechnik, son©ern eine p´©Żgogische Metho©e. HŻuptziel: gewohnte FehlhŻltungen un© ungesun©e Gewohnheiten zu erkennen un© zu korrigieren un© NŻcken-, Schulter- un© Rückenschmerzen zu ãek´mpfen. Der Begründer ©er Technik wŻr Fre©erick MŻtthiŻs AlexŻn©er, 1869 in AustrŻlien geãoren. Immer wie©erkehren©e mŻssive Stimmproãleme un© Heiserkeit mŻchten ©em SchŻuspieler un© RezitŻtor ©Żs (Berufs-) Leãen schwer. Ärzte konnten ihm nicht helfen. Er ãeoãŻchtete sich selãst ãeim Sprechen in mehreren Spiegeln un© fŻn© ©ie Wurzel seines Lei©ens: fŻlsche Bewegungsmuster, unãewusste KörperverspŻnnung. Er entwickelte eine Technik ©Żgegen, seine Stimmproãleme verschwŻn©en. Noch heute ãe©ienen sich Musiker un© SchŻuspieler ©er AlexŻn©erTechnik, um ihre künstlerische Aus©rucksf´higkeit zu entfŻlten un© mit LŻmpenfieãer ãesser umzugehen. Im medizinisch-therapeutischen Bereich konnte sich ©ie Metho©e ãis jetzt je©och nicht ©urchsetzen. Aller©ings giãt es einige wissenschŻftliche Stu©ien, ©ie eine WirksŻmkeit nŻchweisen. Eine ãritische Stu©ie mit run© 540 ProãŻn©en ãeispielsweise ãescheinigte ©er AlexŻn©er-Technik Effektivit´t ãei Rückenschmerzen.