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EMPFEHLUNGEN FÜR ZEITGENOSSEN, DIE AUF IHR GELD SCHAUEN
Da waren wir mit unseren Prognosen auf kurze Sicht wohl ein wenig zu vorsichtig: Dow Jones und S & P 500 haben in der abgelaufenen Woche neue Rekordstände erklommen, der DAX steht auf Jahreshoch und selbst der eher behäbige österreichische Leitindex ATX steht so weit oben wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr. Die immer wieder prophezeite, aber ebenso oft aufgeschobene Weihnachtsrallye ist also doch noch in die Gänge gekommen.
Zu danken ist das vorwiegend der EZB, die keine Chance sieht, kurzfristig aus ihrer Niedrigzinsfalle herauszukommen (siehe unten stehende Geschichte). Und auch der Normalisierung in den USA. Dort beginnen sich die Nebel um den künftigen Kurs des gewählten, aber noch nicht amtierenden Präsidenten, Donald Trump, langsam zu lichten. Und der Abbau von Unsicherheit tut den Märkten immer gut.
Old-Economy-Aktien hatten kursmäßig ja von Anfang an den TrumpSieg bejubelt. Jetzt legen aber auch die Silicon-Valley-Papiere an der Nasdaq ihren Trump-Blues wieder ab und kommen aus ihren Kursgräben, in die sie sich zurückgezogen hatten.
Gute Stimmung also. Getrübt allerdings von den Zwischenrufen einiger Analysten, denen der starke Höhenflug langsam Schwindelgefühle beschert. So haben in der Vorwoche mehrere Analysten angesichts des sogenannten Shiller-KGVs bedenkliche Mienen aufgesetzt.
Dieser Marker setzt den Kurs nicht zum Jahresgewinn in Relation, sondern zum inflationsbereinigten Durchschnittsgewinn der vergangenen zehn Jahre. Weil er solcherart die langfristige Gewinnentwicklung berücksichtigt, gilt er als viel zuverlässigerer Indikator dafür, ob eine Aktie oder ein Index überoder unterbewertet ist als das gewöhnliche KGV. Und er lässt deshalb auch akkuratere Prognosen zu.
Und jetzt der Hammer: Diese Kennzahl, die für den amerikanischen S & P 500-Index im langjährigen Durchschnitt bei 16,7 liegt, ist jetzt auf 27 geklettert. Seit Beginn der Aufzeichnungen war er nur zweimal höher: Knapp vor dem großen Börsenkrach des Jahres 1929 und unmittelbar vor dem Platzen der Dotcom-Bubble zur Jahrtausendwende. Ähnlich hoch war er im Jahr 2008, unmittelbar vor der dann folgenden Börsentalfahrt.
Experten geben zwar zu bedenken, dass man auch das Zinsniveau berücksichtigen müsse, das derzeit höhere Bewertungen als in einer Hochzinsphase rechtfertige, aber über eine historische Wahrheit kommt man nicht hinweg: Wann immer das Shiller-KGV derartige Höhen erreichte, gab es in