Guter Wein ist immer ein tolles Geschenk
51 Wochen im Jahr geht’s fast immer rund. Nur die Weihnachtswoche bietet für gewöhnlich viel Zeit zur Entschleunigung: Man muss das nur annehmen - die gemütlichen Familientreffen ohne Zeitdruck, das gemeinsame Kochen und Genießen mit Freunden, das Einmal-nichts-Tun bei einem guten Glas Wein. Und plant man dabei das Weinaussuchen genauso wie beim Weihnachtsmenü schon vorher, gewinnt man auch Vorfreude auf die großen Momente.
Wie findet man aber den richtigen Wein für die Weihnachtsfeiertage? Ganz einfach: Als Festtagsweine gelten solche Weine, die man nicht täglich aufmacht, die eine Geschichte haben. Oftmals sind es auch gereifte Weine, die vielleicht sogar im Weinkeller schon eine Patina angelegt haben. Es sind besondere Weine, mit denen man etwas verbindet und über die man etwas erzählen kann.
Und natürlich müssen die Weine auch zum Weihnachtsbraten oder zur Weihnachtsgans passen – aber hier ist die Vielfalt unter Österreichs Rot- und Weißweinen enorm. Was immer schön zu trinken ist zu Truthahn oder Gans, ist ein reifer, kräftiger Grüner Veltliner – wer dabei etwas mehr Säurebiss sucht, für den wäre ein Wein aus dem Jahr 2014 oder 2010 eine gute Wahl. Für jene, die mehr geschmeidige Fülle bei Weinen bevorzugen, wäre ein Veltliner aus den Jahrgängen 2009 oder 2006 passender. Hervorragend mit dem Braten verträgt sich auch ein im Holz ausgebauter steirischer Morillon oder ein Weiß- oder Grauburgunder aus dem großartigen 2011er-Jahr.
Falls Wild oder Steaks zu Weihnachten aufgetischt werden, ist eine gereifte Rotweincuvée aus dem Burgenland oder ein mächtiger Blaufränkisch keine verkehrte Wahl. Man kann da auf Nummer sicher gehen und eine Flasche aus dem tollen Jahrgang 2011 wählen, dessen Weine gerade ihren ersten Frühling erleben. Spannend dazu sind jetzt aber auch die Topweine des Jahrgangs 2008. Um diesen eher kühlen Rotweinjahrgang gab es nie einen Hype, daher kann man sicher die eine oder andere Flasche noch bei manchen Winzern oder in Online-Shops ergattern. Es lohnt sich, denn diese Weine sind jetzt trinkreif. Hat man das Glück, noch einen heimischen Toproten aus dem Jahrgang 2004 vorrätig zu haben, so ist die Chance groß, die Festtagsrunde zu beeindrucken. Dieses anfangs unterschätzte Weinjahr hat sich zu einem der besten Rotweinjahrgänge der vergangenen 15 Jahre gemausert – und hat noch locker Lagerpotenzial für weitere Jahre.
Magnum macht immer Freude
Weihnachten und Silvester sind immer auch die perfekten Anlässe, um eine Magnumflasche (1,5 Liter) zu öffnen. Man hat damit als Gastgeber Gewissheit, dass jeder am Tisch einen vinophilen Nachschlag bekommt. Was bei einer Normal- flasche und sechs Personen schon nicht mehr geht. Aber mit einer Magnum auf dem Tisch? Kein Problem, die Gläser nachzufüllen!
Eine Magnum bildet ein ideales Weihnachtsgeschenk für jeden Weinfreund. Auch als Mitbringsel für ein Festtagsessen oder für Silvester macht man damit immer eine gute Figur.
Ein weiterer Vorteil ist, falls man sich bei Wein nicht so gut auskennt, aber einem Kenner eine Freude schenken will: Man braucht bei einer Magnum nicht groß nachzudenken, ob der Wein gut ist und hält. Denn viele heimische Winzer füllen Magnumflaschen nur von ihren besten Weinen ab, die auch lang halten.
Und das beste überhaupt: Manche heimische Topweine, die schon ausverkauft sind, bekommt man oft noch, indem man beim Winzer nach einer Magnum oder Doppelmagnum (drei Liter) von je- nem Wein nachfragt. Und keine Angst vor den Kosten: Eine Magnum kostet meist nur unwesentlich mehr als zwei Bouteillen.
Teuer wird es erst ab Großgebinden von sechs Litern aufwärts, weil das Glasgebinde als Sonderanfertigung immer mehr kostet. Aber beispielsweise eine Methusalem, in die acht 0,75-Liter-Normalflaschen hineinpassen oder eine Salmanazar (zwölf Flaschen) sind schon ein tolles Geschenk – an dem man lang und vergnüglich trinken kann.
Sekt zum Jahreswechsel
Auch beim Sekt gilt in einer großen Runde zum Jahresausklang das Motto „Big is beautiful“. Bei Österreichs Sektherstellern gehört die Magnumflasche schon zum Standardprogramm. Will man etwas Besonderes bieten oder schenken, dann sollte man nach exklusiven Jahrgangswinzersekten suchen. Bekommt man einen Jahrgangssekt, einen edlen Wein oder eine Großflasche geschenkt, die man für einen besonderen Anlass aufheben will – keine Angst: Man suche zu Hause zur Lagerung einen dunklen, kühlen Platz mit wenig Temperaturschwankungen übers Jahr, man meide Ölheizungskeller oder Plätze, wo Zwiebeln oder andere geruchsintensive Lebensmittel aufbewahrt werden (Der Wein würde üble Gerüche während der Lagerzeit mitatmen), dann hat man mit dem Wein auch in einigen Jahren ein zweites Mal viel Freude.