Let’s make money
EMPFEHLUNGEN FÜR ZEITGENOSSEN, DIE AUF IHR GELD SCHAUEN
Die nach dem Trump-Triumph in den USA in die Gänge gekommene Vorweihnachtsrallye an den wichtigsten Börsen war auch in dieser Woche nicht zu stoppen. Wenngleich sich gegen das Wochenende hin erste Ermüdungserscheinungen bemerkbar machten. Es sieht danach aus, als leiteten kurzfristige Gewinnmitnahmen noch vor Weihnachten eine kleine Konsolidierung ein, die aber nicht sehr heftig ausfallen dürfte.
Generell gilt aber, dass wir uns jetzt schon in sehr lichten Höhen bewegen und die Börsenperformance irgendwie nicht zu den übrigen Entwicklungen passt. Weltpolitisch sind die Unsicherheiten ja eher gestiegen als gesunken. Ein Szenario, das Börsianern normalerweise so gar nicht schmeckt. Zumal die Volatilität an den Märkten auch wieder zugenommen hat, was normalerweise viele Aktienbesitzer an die Mitnahme von Gewinnen denken lässt. Aber was ist heutzutage schon normal.
Die weltwirtschaftlichen Aussichten sind auch nicht so, dass sich daraus sehr bullische Szenarien ableiten ließen. Auch wenn in den USA ein kleiner Aufschwung in Gang gekommen ist, den der Brachial-Keynesianer Trump (zumindest klingen seine ersten Ankündigungen so) mit forciertem Deficit Spending noch weiter ankurbeln könnte: Nachhaltig sieht das alles nicht aus.
Zumal das ja sehr schnell in eine gefährliche Falle führen könnte: Lässt der Trump-Effekt die Inflation zu stark steigen, dann müsste die Fed mit den Zinsen rascher als erwartet hochfahren. Beim absehbarem Schuldenstand der USA ein gefährliches Unterfangen. Analysten haben ausgerechnet, dass die USA ihr gesamtes Bundesbudget für Zinszahlungen aufwenden müssten, falls sich das Zinsniveau auf die in den Achtziger- und Neunzigerjahren erlebten Werte normalisiert. Dass das funktioniert, kann man wohl ausschließen.
Die Lage ist also äußerst fragil, aber wir bleiben hier vorerst bei unserer An- sicht, dass man auf den Märkten ruhig weitertanzen kann, so lange die Musik spielt. Aber immer in der Nähe des Notausgangs. Denn das in früheren Jahrzehnten so beliebte Aussitzen von größeren Rückschlägen funktioniert auf diesem Niveau wohl nicht mehr.
Stark profitiert haben zuletzt die Bankwerte. Kein Wunder: Die Aussicht auf die kommende US-Schuldenorgie belebt die Geschäftsaussichten, und die Zinsenwende der Fed wird für bessere Margen sorgen.
Daraus geht schon hervor, dass man sich vor allem amerikanische Banken ansehen sollte. Diese sind seit der Trump-Wahl zwar schon um gut ein Viertel gestiegen, haben aber noch