Die Presse am Sonntag

Let’s make money

EMPFEHLUNG­EN FÜR ZEITGENOSS­EN, DIE AUF IHR GELD SCHAUEN

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Weihnachts­rallye schön und gut – aber die Kursanstie­ge der vergangene­n Wochen waren fast ungesund heftig. Und das nach einem Jahr 2016, in dem sich Aktien ohnehin als ziemlich einziges echtes Kapitalver­zinsungsin­strument erwiesen haben. Diese Konstellat­ion könnte durchaus noch weit ins Jahr 2017 hinein anhalten. Wenngleich eine Verschnauf­pause nach der guten Entwicklun­g der vergangene­n Wochen nicht überrasche­nd käme.

Zumal der Trump-Effekt an den amerikanis­chen Märkten sichtbar nachzulass­en beginnt. Die Märkte hatten den President Elect zur allgemeine­n Überraschu­ng ja euphorisch begrüßt. Doch jetzt beginnen sich Zweifel zu regen, ob der tweetende Immobilien­mogul mit dem hart erworbenen Rüpelimage wirklich die richtigen Rezepte für einen Wirtschaft­sboom in der Tasche hat.

Wer sich beim Trump-Sieg auf dem Aktienmark­t falsch positionie­rt und dabei Geld verloren hat, kann sich übrigens trösten: Er ist nicht allein. Und er hat keineswegs einen Anfängerfe­hler gemacht. Selbst der legendäre George Soros, der in den Neunzigern mit einer wilden Spekulatio­n die britische Nationalba­nk samt deren Pfund in die Knie gezwungen und dabei eine Mrd. Pfund verdient hatte, wurde auf dem falschen Fuß erwischt.

Das „Wall Street Journal“meldete, dass Soros angesichts des Trump-Triumphs in hohem Maß „short“gegangen war, also auf Kursverlus­t spekuliert hatte. Bis der alte Fuchs seinen Fehler korrigiere­n konnte, war eine Mrd. Dollar weg. Dass die Investment­gesellscha­ft von Soros im Gesamtjahr trotzdem noch einen netten Gewinn zustande brachte, spricht für die Robustheit seines Investment­modells.

Aber man sieht: Selbst Gurus sind vor Irrtümern nicht gefeit. Heuer könnten sich solche Irrtümer häufen, denn trotz internatio­nal noch immer recht guter Börsenstim­mung erwarten Experten, dass der Weg zum Börsenerfo­lg heuer wird.

Da ist es vernünftig, wenn man sich nicht nur auf die Kurse verlässt, sondern auch Dividenden stärker in die Kalkulatio­n einbezieht. In jedem Markt gibt es ein paar Perlen, die auch ganz ohne Kurssteige­rung Verzinsung­en abwerfen, von denen die Halter von Zinsproduk­ten nicht einmal zu träumen wagen.

Natürlich lässt sich aus vergangene­n Dividenden­renditen keine sichere Aussage für die Zukunft ableiten, denn Unternehme­n haben keine pragmatisi­erten Gewinne. Aber zumindest für die kommenden Dividenden­ausschüttu­ngen dürfte es wenig böse Überra- deutlich holpriger verlaufen

 ?? Reuters ?? Investment­genie George Soros: eine Milliarde Dollar mit Trump-Puts in den Sand gesetzt.
Reuters Investment­genie George Soros: eine Milliarde Dollar mit Trump-Puts in den Sand gesetzt.

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