Maschinenraum
VOLLE KRAFT VORAUS DURCH DIE TECHNIKWELT
Der „Maschinenraum“, also diese Kolumne, existiert nicht nur auf Papier. Die Redaktion stellt sie auch ins Netz, der Autor ebenfalls. Die mit dem gewitzten Redaktionssystem Wordpress erstellte persönliche Textesammlung kann – dank weiterführender Verlinkung und nachträglicher Aktualisierung – deutlich mehr. Es wundert mich immer ein wenig, dass dies seitens der Chefredaktion offenbar als privates Hobby betrachtet wird, aber es soll mir und uns recht sein. Auf Facebook habe ich, weil mir ja manchmal fad ist, noch einen weiteren Maschinenraum installiert. Als regelmäßig genutzte, öffentlich zugängliche Fundgrube, getarnt freilich als „pragmatischer Partykeller“, weil man für mehr als 5000 Facebook-Freunde kein privates Profil mehr verwenden darf. Zwar nutze ich die umstrittene Kommunikationsplattform fast nur für propagandistische Zwecke. Aber manische Selbstinszenierung, Startummel und Follower-Zahlen-Fetischismus erscheinen mir dann doch eher unsympathisch. Arbeit ist es aber in jedem Fall.
Die „Maschinenraum“-Gruppe, zu der ich Sie herzlich einlade, fungiert auch als Notizbuch. Seit Anfang des Jahres habe ich bereits mehr – zumindest meinem Geschmack nach höchst interessante – News, Technik-Topics und philosophische Aufsätze zusammengetragen, als ich bis in den tiefsten Sommer aufgreifen kann. Leider. Zu allem Unglück (oder ist es Glück?) veralten manche Themen rasant. Die Meldung, dass der iPhone-Fabrikant Foxconn fast alle seiner Arbeiter durch Roboter ersetzen will, kratzt kaum jemanden mehr. Fatalerweise. Die Frage, warum heutige Autos so hässlich sind, ist schon wenige Tage nach der Detroit- Motorshow eine Nebensächlichkeit. Die Aussicht, dass es bald Laptops mit drei Displays zum Ausklappen geben könnte, entlockt im rasanten Stakkato des Fortschritts erst recht keine „Ah“- und „Oh“-Rufe. Lassen Sie mich wissen, wenn Sie trotzdem meinen Senf dazu genießen möchten. Um eine aktuelle Beobachtung komme ich – erst recht nach meinem Ausritt in die Gefilde der Hochkultur letztens – sowieso nicht herum: Die bei der Eröffnung viel bestaunte Elbphilharmonie, der vorgeblich best klingende Konzertsaal Europas, hat, sagen Experten, eine gewöhnungsbedürftige Akustik. Um es einmal vorsichtig zu formulieren. Das wäre ja der Treppenwitz schlechthin: 789 Millionen Baukosten, modernste Audiotechnik und ein Satz heißer Ohren.