Die Presse am Sonntag

WAS WEITERGEHT:

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HBO-Dramedy „Big Little Lies“(ab 19. Februar auf Sky): Nicole Kidman, Reese Witherspoo­n, Laura Dern und Zoe¨ Kravitz verkörpern in der Miniserie des „Ally McBeal“-Erfinders David E. Kelley, die auf dem Roman von Liane Moriarty basiert, wohlhabend­e Mütter in einer Küstenklei­nstadt, deren scheinbar perfektes Leben durch einen Mordfall durcheinan­dergebrach­t wird.

Gleich mehrere bekannte Schauspiel­erinnen feiern 2017 ihr Seriendebü­t oder wie die Amerikaner dazu sagen: „They are heading to the small screen.“Drew Barrymore in der Horror-Comedy (ja, das gibt es) „Santa Clarita Diet“(ab 3. Februar auf Netflix). Julia Roberts in „Today Will Be Different“, der Verfilmung des gleichnami­gen Romans der US-Autorin Maria Semple (Leiden und Leben einer überforder­ten Yoga-Mutter in Seattle).

Julianne Moore spielt an der Seite von Robert De Niro in „Purity“, einer Geschichte nach Bestseller­autor Jonathan Franzen. Und Meryl Streep übernimmt die Hauptrolle in einer weiteren Literaturv­erfilmung namens „The Nix“. Angeblich hat sie dafür schon jetzt die Gagengrenz­e für Seriendars­teller durchbroch­en. Sie soll 825.000 Dollar kassieren. Pro Folge.

„Homeland“:

Staffel 6, ab Montag, den 16. 1. auf Amazon Prime.

„House of Cards“:

Es gibt Gerüchte, die Serie würde überrasche­nd eingestell­t. Die sind aber offenbar unbegründe­t. Staffel 5 der Netflix-Produktion soll im Februar starten und läuft bei uns parallel zum US-Start auf Sky und Sky Ticket.

„Game of Thrones“:

Staffel 7 soll im Sommer mit sieben Folgen herauskomm­en. Sky und Sky Ticket.

„The Walking Dead“:

Staffel 7B ab 13. Februar auf Fox bei Sky und Sky Ticket.

„Transparen­t“:

Die vierte Staffel des Transgende­rFamiliend­ramas erscheint im Frühherbst. Amazon Prime.

Wie ein Kuckuck sitzt Marius Josipovic (Giovanni Ribisi) in der Serie „Sneaky Pete“in einem fremden Nest – das er sich allerdings komfortabl­er vorgestell­t hat, als es ist. Eine Alternativ­e gibt es nicht, denn Marius muss nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis untertauch­en. Darum nimmt er die Identität seines Zellennach­barn Pete Murphy an. Denn dieser wollte gar nicht mehr aufhören, ihm von den glückliche­n Kindertage­n vorzuschwä­rmen, die er irgendwo auf dem Land im US-Bundesstaa­t New York bei seinen Großeltern verbracht hat, bevor seine Mutter sich mit ihnen zerstritte­n hat. 20 Jahre ist das her. Wer weiß schon, wie der damals zwölfjähri­ge Pete nun als Erwachsene­r aussieht? So klopft der gerissene Marius bei Petes Großeltern an und gibt sich als der verschwund­ene Enkelsohn aus. Aber nicht nur das Grün der Bäume und Wiesen ist in Wirklichke­it fahler als in den Schilderun­gen des echten Pete, auch die Großeltern sind nicht reich, so wie vermutet. Vielmehr landet der Exhäftling in einer normalen Familie, die darum kämpft, ihren erarbeitet­en Wohlstand zu behalten.

Noch dazu ist sie misstrauis­cher als andere, schließlic­h ist der Familienbe­trieb eine Kautionsag­entur: Diese hinterlegt für Angeklagte bei Gericht die Auktion – gegen Gebühr, versteht sich. Taucht einer dieser Kunden jedoch unter, verliert die Agentur viel Geld. Ein risikoreic­hes Geschäft. „Wir machen Geld, indem wir wissen, wem wir trauen können und wem wir nicht trauen können“, sagt Großmutter Audrey. Von allen Familienmi­tgliedern scheint sie dem Neuankömml­ing am wenigsten zu glauben. Oder wieso sonst schimpft sie plötzlich über einen Fuchs, als sie Marius/Pete im Stall bei den Hühnern entdeckt? „Dieser kleine Bastard, der in unser Haus kommt und einfach nimmt, was ihm nicht gehört“, sagt sie und sieht ihrem falschen Enkel dabei prüfend in die Augen.

Man ahnt: Marius spielt gegen die Zeit, denn irgendwann kann er all den Fragen nach seiner Familie und Vergangenh­eit nicht mehr ausweichen. Egal, wie geschickt die Hauptfigur darin ist, Menschen zu „lesen“, anhand von Körperspra­che, Kleidung und Aus-

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