»TWIN PEAKS«
Wie unterscheidet man Serien-Zuschauer-Generationen? Vielleicht am besten so: Für die einen war im Vorjahr „Stranger Things“das neue „Twin Peaks“. Für die anderen ist es heuer umgekehrt.
Denn am 21. Mai kehrt nach etlichen Verzögerungen der Liebling der Neunziger wieder: „Twin Peaks“, die „Mutter aller Mystery-Serien“. 18 Folgen sind laut Showtime geplant. Geschrieben wurde das Drehbuch vom alten Erfolgsduo David Lynch/Mark Frost. Über den Inhalt weiß man nicht allzu viel, außer dass die Handlung in der Gegenwart spielt und die letzten Tage im Leben der Laura Palmer – bekannt als eine der berühmtesten Fernsehleichen – von Bedeutung sind. Auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten wird es geben. Special Agent Dale Cooper alias Kyle McLachlan grüßt aus dem Teaser-Trailer. Für viele plus/minus Vierzigjährige wird dieser 21. Mai START: 21. Mai 2017. ANBIETER: Showtime, in Österreich kurz darauf bei Sky und Sky Ticket. PLOT: Mehr als 25 Jahre später kommt die dritte Staffel heraus. Wieder von David Lynch, mit (fast) demselben Cast. ein elektrisierender Moment, auch wenn sie wissen, dass die Enttäuschung um die Ecke lauert. Denn das, was „Twin Peaks“so aufregend gemacht hat – das Aha-Erlebnis, dass Serien so viel mehr sein können als heile Nachmittagswelt oder US-DynastieDrama – ist inzwischen no na.
Allerdings besitzt „Twin Peaks“die Stärke aller mythischen Geschichten, ob sie nun „Star Wars“oder „Herr der Ringe“heißen. „Twin Peaks“ist eine Welt, die für sich allein existiert. Als Zuschauer ist man da bloß Gast. Wobei „Twin Peaks“diese Eigenständigkeit weniger einer genial durchdachten Handlung verdankt, sondern eher seiner dichten Atmosphäre, der Nostalgie, die diese ästhetisch heile, aber nie helle Welt schon im Piloten verströmte – und die die Aussicht auf verdammt guten Kaffee und Kirschkuchen im Double R Diner zum Losungswort für den Eintritt in ein vertrautes Paralleluniversum macht. uw