Kunst für die besten Unternehmerinnen
„Die Presse“vergibt gemeinsam mit Frau in der Wirtschaft den Unternehmerinnen-Award. Die Trophäen dafür wurden heuer von der Künstlerin Maria Bussman entworfen.
„Der Gipfel als Ideenbild eines geglückten Aufstiegs“, beschreibt die Künstlerin Maria Bussmann die Idee hinter dem Unternehmerinnen-Award, den sie heuer exklusiv entworfen hat. Österreich hat viele herausragende Unternehmerinnen. In der Öffentlichkeit stehen jedoch die wenigsten. Deshalb vergeben die Tageszeitung „Die Presse“und WKÖ-Frau in der Wirtschaft den UnternehmerinnenAward, der in den Kategorien Startup, Export, Innovation und unternehmerische Leistung vergeben wird. Neben der ausführlichen Würdigung gibt es für die siegreichen Damen ein exklusives Kunstwerk als bleibende Erinnerung, das die Wiener Galerie Ernst Hilger zur Verfügung stellt. Nach Vasilena Gankovska und Berenice Darrer wurde der Award 2017 von Maria Bussmann kreiert.
Einzelstücke
Bussmann hat vier Einzelstücke geschaffen. Drei davon stellen Berggipfel dar, der Preis für die unternehmerische Leistung ist eine Rettungsschwimmerin in einer Sardinenbüchse. „Ich verbinde Rettungsschwimmer mit extremer Leistung und hohem persönlichen Risikoeinsatz. Lifeguards müssen für die Rettung anderer ihr eigenes Leben einsetzen“, sagt die Künstlerin, deren eigenes Kind in den USA einmal von einem Lifeguard aus der starken Strömung des Atlantiks ge- borgen wurde. Sie sehe die Parallele zur unternehmerischen Leistung insofern, als dass auch die Unternehmerinnen mit vollem Risiko, Mut und persönlichem Einsatz letztlich um den Erfolg ihres Unternehmens kämpfen. Die drei anderen Skulpturen sind jeweils Gipfelmotive, die für Bussmann Sinnbild von Erfolg sind. „Bei den Bergmotiven steht der Gipfel im Vordergrund. Den Gipfelpunkt erreicht zu haben, am Ziel zu sein steht für den Erfolg, der aber erst auf den Anstieg folgt“, so Bussmann. Ihre Arbeiten sind vorrangig Zeichnungen oder Kleinplastiken. In ihrem Werk geht sie häufig von philosophischen Texten aus, die sie in Bildideen transferiert. So weise etwa der Berggipfel im Bergmotiv alle idealtypischen Merkmale eines Berges auf. Ihre Arbeiten seien mehr Kommentare zum philosophischen Denken als Illustration.
Der in Würzburg geborenen und in Wien und New York arbeitenden Künstlerin sind erfolgreiche Frauen selbst ein großes Anliegen. So ist sie etwa im Genderbeirat der Akademie der bildenden Künste in Wien und hat ihre Erfahrungen damit, wie schwierig es ist, als Künstlerin erfolgreich zu sein.
Karriere als Künstlerin
„Ich hatte selbst einen Professor in Nürnberg, der uns Frauen gesagt hat: Ihr müsst euch entscheiden zwischen Kunst und Kindern. Das war Anfang der 1990er-Jahre“, erinnert sie sich. Zwar sei das Selbstverständnis, eine Karriere als Künstlerin anzustreben, heute ein ganz anderes als damals, und inzwischen sind bei ihr an der Akademie über 50 Prozent der Studenten weiblich, aber tatsächlich ist der Weg zum Erfolg für Künstlerinnen immer noch schwieriger als für Künstler. „Frauen müssen mehr machen, geschickter sein und einen längeren Atem haben, wenn sie als Künstler erfolgreich sein wollen, als ihre männlichen Kollegen.“Auch die Preise für Kunstwerke drückten diese Ungleichheit nach wie vor deutlich aus. Bedauerlicherweise stellt sie in der jüngsten Generation fest, dass der Kampfgeist der Frauen wieder nachgelassen hat. Ein Umstand, der sie mit Sorge erfüllt.
Galerist Ernst Hilger erklärt sein Engagement für den Preis damit, dass er immer schon viel mit Künstlerinnen gearbeitet habe. „Jetzt sind endlich auch die Frauen an der Reihe“, sagt er. Frauen spielten eine wichtige Rolle in der Wirtschaft. Das sehe man auch in der Kunst. In Wien sei ein Großteil der Galerien in Frauenhand. Und diese seien sehr erfolgreich. „Ich finde es gut, wenn Künstler der Galerie mit erfolgreichen Menschen assoziiert werden“, so der Galerist. „Und Erfolg ist sexy“, ergänzt er verschmitzt.