Die Presse am Sonntag

Zwischen Dschungel und Washington

Oder: Was man in Fernsehsho­ws und bei Angelobung­en lernen kann.

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albesetzun­g neben Sonja Zietlow. Auch wenn die aktuelle Folge nur Durchschni­tt ist, kann man dort alles lernen, was man über das Leben so wissen muss: Der Mensch braucht untertags etwas zu tun, ein trockenes Plätzchen zum Schlafen, genug zu essen und ein paar Menschen rundherum, die lieb zu ihm sind. Das klingt nach gar nicht so viel. Fehlt aber etwas davon, wird es schwierig.

Donald Trump übrigens hätte unter anderen Umständen (gefallener Unternehme­r mit ausgeprägt­em Hang zur Kamera) durchaus im Dschungelc­amp landen können, so ist es eben das Weiße Haus geworden. Bei seinem Eintreffen im Weißen Haus (noch vor der Angelobung) wurde Trump am Eingang des Amtssitzes mit seiner Frau vom Ehepaar Obama empfangen. Melania Trump überreicht­e dabei Michelle Obama ein Gastgesche­nk (ein türkis- farbenes Packerl), das dann wie bei einem Loriot-Sketch herumgerei­cht wurde (Michelle versuchte es vergeblich, einem der Sicherheit­sleute anzuhängen), bis schließlic­h Barack Obama kurz ins Weiße Haus gehen musste, um es dort irgendwo abzulegen.

Übrigens: Donald Trump ist mit seinen 70 Jahren älter als seine drei unmittelba­ren Vorgänger. Barack Obama ist 55 Jahre alt, George W. Bush ist der gleiche Jahrgang (1946) wie Trump, allerdings einen Monat jünger, auch Bill Clinton, der immerhin schon 16 Jahre in Politpensi­on verbracht hat, ist zwei Monate jünger als der 45. Präsident der Vereinigte­n Staaten. Da bekommt Generation­swechsel eine ganz neue Bedeutung. Und nach der Angelobung schauen wir weiter Dschungelc­amp.

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