Politik und Technik.
Die Schule 4.0 steht auf dem Arbeitsprogramm der Regierung. Die Laptop-Importeure freuen sich.
neuen 5G-Technologie“werden zu wollen, muss mit entsprechenden Finanzmitteln und Investitionsvorteilen unterfüttert werden – bislang hat der Staat die Provider vor allem als Melkkuh bei Frequenzauktionen und als Sponsoren der Politik gebraucht. Generell gilt es, darüber nachzudenken, wie weit ein gesellschaftlicher Rahmengeber überhaupt in das freie Spiel kommerzieller, untereinander heftig konkurrierender Anbieter eingreifen muss. Wirklich wunderlich wird es aber, wenn Selbstverständlichkeiten zu Wundermitteln umgedeutet werden. Unter dem – per se schon bemühten – Schlagwort Schule 4.0 werden etwa allen Schülern der Republik Österreich, real verwaltet von den Länderbürokratien, Breitband-WLAN und „adäquate digitale Endgeräte“(Tablets, Laptops etc.) versprochen. Heißa! Gilt ab der fünften oder auch erst neunten Schulstufe, dafür aber auch gleich für die Lehrer. Schon in den Volksschulen soll so – die Widersprüchlichkeiten der Planspiele vermag ich hier nicht aufzulösen – eine „digitale Grundbildung“inklusive „Medienbildung“vermittelt werden. Sorry to say: Wer heute Kinder oder Jugendliche unterrichtet und keinen Laptop besitzt (oder zumindest einen Heimcomputer), hat sich selbst disqualifiziert. Da derlei längst kein Beweis einer progressiven Technikverliebtheit ist, sondern ein Mittel zur Alltagsbewältigung. Und Lebensrealität jedes Sechs- bis Achtzehnjährigen. Ich fürchte, bei derartiger Hinterwäldlerei – ist das wirklich alles, was man programmatisch am Kasten hat? – zündet dann auch ein frisch eingerichtetes „Future Learning Lab“nicht mehr den Nachbrenner.