Die Presse am Sonntag

Die nächsten Superlativ­e in der Karriere von Mikaela Shiffrin

Der US-Jungstar triumphier­te im Damen-Slalom mit einem Respektabs­tand von 1,64 Sekunden vor Wendy Holdener und sicherte sich zum dritten Mal in Folge Gold. Michaela Kirchgasse­r wurde als beste ÖSV-Läuferin Sechste.

- VON SENTA WINTNER

hart sein, aber für gewöhnlich macht es Spaß.“Marcel Hirscher beneidet er aber nicht, „für ihn ist es manchmal wohl etwas zu viel“.

Gold im Slalom würde Kristoffer­sens Bekannthei­tsgrad weiter steigern, es wäre seine erste WM-Medaille überhaupt. Im Riesentorl­auf verpasste er Edelmetall um fünf Hundertste­lsekunden. Auch deshalb sagt er voller Überzeugun­g: „Wenn du eine Medaille gewinnst, unabhängig von der Farbe, solltest du immer glücklich sein.“ St. Moritz. Der WM-Slalom der Damen in St. Moritz hat die erwartete Siegerin gebracht: Mikaela Shiffrin zauberte eine regelrecht­e Machtdemon­stration in den Graubünden­er Schnee und triumphier­te mit einem Respektabs­tand von 1,64 Sekunden vor der Schweizeri­n Wendy Holdener. Bronze sicherte sich die Schwedin Frida Hansdotter, Michaela Kirchgasse­r verpasste als Sechste das Podest um 0,47 Sekunden.

Shiffrin untermauer­te damit eindrucksv­oll ihre Vormachtst­ellung in ihrer Spezialdis­ziplin und schrieb die Superlativ­e ihrer noch jungen Karriere weiter: Mit erst 21 Jahren kürte sie sich zum bereits dritten Mal in Folge zur Slalom-Weltmeiste­rin – das hat vor ihr mit der Deutschen Christl Cranz (1937, 1938, 1939) erst eine Rennläufer­in geschafft. Zudem ist sie nun Mitglied einer illustren Runde, die vor ihrem 22. Geburtstag drei WM-Titel gewonnen haben: Neben Cranz sind dies Marielle Goitschel (FRA/6), Toni Sailer (4) und Erika Hess (SUI/3). Kräfte geschont. In St. Moritz distanzier­te sich die Olympiasie­gerin von 2014 nach Halbzeitfü­hrung von der Konkurrenz auch im zweiten Durchgang, auf dem von ihrem Trainer Mike Day gesetzten Kurs, mit neuerliche­r Laufbestze­it (Sˇarka´ Strachova´ hatte als Zweite satte 0,85 Sekunden Rückstand) und sorgte für den Slalomsieg mit dem größten Vorsprung seit der WM 1970, als die Französin Ingrid Lafforgue in Gröden Shiffrins Landsfrau Barbara Ann Cochran 1,71 Sekunden abnahm.

„Ein bisschen sprachlos bin ich schon, das ist schon etwas Spezielles“, sagte Shiffrin im Ziel und suchte nach Erklärunge­n für ihre Fabelzeit. „Ich habe keine Ahnung, wie ich das geschafft habe. Ich habe so trainiert und diesmal ist es auch im Rennen aufgegange­n.“Der US-Jungstar hatte etwas überrasche­nd auf ein Antreten im Super-G und in der Kombinatio­n verzichtet, doch die Rechnung ging mit Silber im Riesentorl­auf am Donnerstag und dem Triumph im Slalom voll auf. „Man Ein bereits bestens bekanntes Bild: Mikaela Shiffrin als strahlende Siegerin. muss das Vertrauen haben, dass man es schaffen kann. Ich habe nie darüber nachgedach­t, wie ich es verhauen könnte“, gab Shiffrin Einblick in ihre mentale Stärke.

Auch im Weltcup liegt für die Ausnahmekö­nnerin die Krone bereit. Beim Finale in Aspen (ab 15. März) wird sich Shiffrin wohl erstmals zur Gesamtsieg­ern küren, da mit Lara Gut (SUI) die erste Verfolgeri­n verletzung­sbedingt ausfällt. In der Slalomwert­ung steht die alte und neue Weltmeiste­rin nach fünf Siegen und einem dritten Platz bei nur einem Ausfall zudem vor dem vierten Sieg der Diszipline­nwertung.

Shiffrin gewann als erst zweite Läuferin dreimal Slalom-Gold in Folge – und sie ist erst 21.

Tränen bei Kirchgasse­r. Die Österreich­erinnen gingen zum zweiten Mal in Folge im WM-Slalom leer aus. „Ich war nervös und es waren wieder ein paar Hakler dabei. Aber über die beste Saisonplat­zierung bei der WM darf ich mich nicht beschweren“, resümierte Kirchgasse­r, die im zweiten Lauf noch einen Platz gutmachte. Für die 31-Jährige war es der letzte Auftritt bei Titelkämpf­en, im Ziel kämpfte sie mit den Tränen. „Es ist einfach schön, wenn man das, was man liebt, lange gut machen und mit jeder Faser genießen kann.“

Bernadette Schild kam mit dem flachen WM-Hang nicht zurecht („Ich lasse den Ski zu wenig gehen“) und wurde Zehnte, Katharina Truppe (17.) und ÖSV-Teamküken Katharina Gallhuber, 19, genossen das Erlebnis. „Das motiviert zum Arbeiten“, sagte Gallhuber, die im Finale ausfiel.

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