Die Presse am Sonntag

Kunstwerte

WEGWEISER FÜR AUKTIONEN, MESSEN UND GALERIEN

- VON EVA KOMAREK

Arco Madrid. Als Drehscheib­e zwischen Europa und Lateinamer­ika versteht sich die Messe Arco. Gastland ist heuer Argentinie­n, aus Österreich sind drei Galerien vertreten.

Mit der Arco in Madrid beginnt immer das Jahr der wichtigen internatio­nalen Kunstmesse­n. Sie hat bereits einige Höhen und Tiefen hinter sich, schafft es aber immer wieder, sich neu zu erfinden. Sie ist jedenfalls eine der ältesten Messen, gegründet Ende der 1980er-Jahre nach dem Ende des Franco-Regimes als „Vermittler­in zeitgenöss­ischer Kunst“. Ursprüngli­ch war sie fast ausschließ­lich auf spanische Kunst ausgericht­et. Erst später begann die Internatio­nalisierun­g.

Mit der Finanzkris­e ging auch eine formidable Krise der Messe einher. Die Aussteller­zahl ging zurück, die Verkäufe nahmen ab. 2013 bereitete zudem die erhöhte Mehrwertst­euer auf Kunst den Galeristen Kopfzerbre­chen. Der Turnaround kam mit dem neuen Messeleite­r Carlos Urroz, der die viel zu groß gewordene Messe schärfte. Seit ein paar Jahren floriert sie wieder. Insgesamt 200 Galerien aus 27 Ländern stellen noch bis heute Abend aus. Lateinamer­ika-Fokus. Neben dem Fokus auf Europa hat die Messe Lateinamer­ika im Visier. Das ist naheliegen­d, leben doch etliche lateinamer­ikanische Künstler in Spanien. Nach Brasilien, Mexiko und Kolumbien ist heuer Argentinie­n das Gastland der Arco. Auf der von Ines´ Katzenstei­n kuratierte­n „Argentina Plataforma Arco“geben zwölf Galerien einen Überblick der argentinis­chen Kunst seit den 1980er Jahren. Mit der Galerie Hauser & Wirth konnte ein internatio­nales Schwergewi­cht als Neuausstel­ler gewonnen werden. Die Schweizer zeigen Werke von Anish Kapoor und Louise Bourgeois. Von letzterer konnte eine Wandarbeit für rund eine Million Euro verkauft werden. Das teuerste Gemälde hängt bei Guillermo de Osma. Für Joaqu´ın TorresGarc´ıas „Constructi­f avec quatre figures“ist der Preis mit 1,8 Millionen Euro veranschla­gt. Etwas günstiger die Skulpturen-Gruppe „Three Laughing at One“von Juan Mun˜oz, die bei Elvira Gonza´lez für 1,5 Millionen Euro bereits den Besitzer gewechselt hat.

Österreich war auf der Arco immer stark vertreten. Mit nur noch drei Galerien im Hauptprogr­amm sind heuer vergleichs­weise wenige Aussteller in Madrid. 2013 waren es noch elf Galerien. Die Galerie Krinzinger zeigt ein bewährtes Programm mit Werken von Jonathan Meese, Secundino Hernandez,´ sowie Marina Abramovic´ und Eva Schlegel. Die Galerie Krobath hat Julian Opie und Esther Stocker im Angebot und Nächst St. Stephan Prints von Joelle¨ Tuerlinckx sowie großformat­ige Werke von Caitlin Lonegan und eine Arbeit von Katharina Grosse. Insgesamt wagen die meisten Aussteller keine großen Experiment­e.

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