Ackerland als Investition: Goldrausch in der Türkei
Nach Immobilien und Bauland ist es mittlerweile vor allem Ackerland, das von Auslandstürken in Europa als Geldanlage gepriesen wird.
Nachdem im November 2015 eine Maschine der russischen Luftwaffe über türkisch-syrischem Grenzgebiet von türkischen Streitkräften abgeschossen wurde, herrschte bekanntermaßen einige Monate lang Eiszeit zwischen der Türkei und Russland. Eine politische Krise, die sich – nach den verhängten Sanktionen – wirtschaftlich vor allem auf den lebenswichtigen Tourismus der Türkei auswirkte, denn die Zahl russischer Urlauber sank in Urlaubsregionen wie Antalya, Bodrum und Kemer von heute auf morgen praktisch auf null. Russische Sanktionen. Die Medien berichteten ausführlich – auch darüber, dass sich die Situation nach der Aufhebung der Sanktionen im vergangenen Jahr langsam wieder normalisiert. Wegen der politischen Annäherung zwischen Russland und der Türkei nach dem Putschversuch im Sommer 2016 dürften künftig sogar noch mehr Russen in der Türkei Urlaub machen als in den Glanzzeiten vor der diplomatischen Verstimmung. Was von den Medien aber kaum aufgegriffen wurde, waren die Folgen für die Landwirtschaft der Türkei, die mit Obst, Gemüse und Getreide weite Teile Russlands (und viele andere Länder) versorgt. Schließlich betrafen die Sanktionen natürlich auch den Handel. Mittlerweile hat sich auch das wieder normalisiert, wobei die Situation für die türkische Landwirtschaft und insbesondere für die Bauern zeitweise durchaus dramatisch war.
Denn die Türkei fährt seit Jahren Rekordernten ein, was unter anderem dazu geführt hat, dass Ackerland immer begehrter ist und sogar von in Deutschland, Österreich und anderen europäischen Ländern lebenden Türken als Investition für die Zukunft erworben wird. Dafür reisen aus der Türkei regelmäßig türkische Makler in Städte wie Wien ein, um Interessierten Felder anzubieten. Hoffnung auf Wertzuwachs. Einige Firmen haben sich sogar komplett darauf spezialisiert. Statt Immobilien und Bauland – jahrzehntelang die Lieblingsinvestitionen der Türken, insbesondere der Gastarbeitergeneration – vermitteln sie jetzt Ackerland. Mit der Aussicht darauf, dass es künftig enorm an Wert zulegen wird. Die allgemeine Lebensmittelknappheit in der Türkei und weltweit werde sich weiter verschärfen und Leute mit Ackerland reich machen, lautet dabei ihre Botschaft. Daher wird jedem Auslandstürken geraten, Land zu kaufen und es bewirtschaften zu lassen.
Beispielsweise in der mittelanatolischen Provinz Yozgat mit rund 430.000 Einwohnern. Von dort stammen besonders viele in Wien lebende Türken ab. 40.000 Männer und Frauen kamen in den 1960er-Jahren als Gastarbeiter nach Wien. Weitere 200.000 verschlug es in andere europäische Länder. Wichtige Einnahmequelle. Die Landwirtschaft gehört zu den wichtigsten Einnahmequellen von Yozgat, deren 14.000 km2 große Fläche zu fast 70 Prozent aus Ackerland besteht. Da die Provinz 1400 Meter über dem Meeresspiegel liegt, gibt es dort auch kein Dürreproblem.
Yozgat ist aber kein Einzelfall. Rund 40 Prozent der Landesfläche der Türkei wird landwirtschaftlich genutzt. Die wichtigsten Erzeugnisse sind Getreide, Zuckerrüben, Baumwolle, Oliven, Haselnüsse (Exportweltmeister!) sowie Obst und Gemüse. Der Agrarsektor hat einen Anteil von rund zehn Prozent am Bruttoinlandsprodukt und ist eine treibende Kraft der Wirtschaft. So beliefert die Türkei beispielsweise Brasilien mit Weizen, obwohl das benachbarte Argentinien weltweit einer der größten Weizenexporteure ist. Dort kämpft man aber mit hohen Preisen und Produktionsrückgängen, was die Türkei zu ihrem Vorteil nutzte und Brasilien als Absatzmarkt dazugewann.
Die Türkei fährt seit Jahren Rekordernten ein, weshalb Ackerland begehrter wird.
Viele Tagelöhner. Die großen Gewinner des landwirtschaftlichen Booms sind wegen der hohen Preise für
Die großen Gewinner des Booms sind nicht die Bauern, sondern die Zwischenhändler.
Treibstoff, Düngemittel und Saatgut allerdings nicht die Bauern selbst, sondern die Zwischenhändler. Auch die Einkommenssituation für Landarbeiter ist eher trist. Rund 25 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung des Landes sind direkt oder indirekt in der Landwirtschaft tätig, viele davon als Tagelöhner ohne ausreichende soziale Absicherung. Wllen Stoöes östeööeich„eit, unc es sinc „iö4lich schöne Loo4s, cie im AlltWg so„ie Wm Abenc fun4tionieöen. Moce soll SpWß mWchen unc leicht ?on ceö HWnc gehen“, so Klein. Begeisteöt zeigte sich Wuch cie heimische unc ceutsche Pöominenz, cie Wm FöeitWg ?oö Oöt „Wö. GiuliW Siegel, JuliWn FM Stöc4el, Y?onne Rueff oceö Tol4eö Piescze4, sie Wlle genossen einen spWnnencen MoceWbenc im Le Meöicien.
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