Let’s make money
EMPFEHLUNGEN FÜR ZEITGENOSSEN, DIE AUF IHR GELD SCHAUEN
Die Zahl der Warner steigt zwar, aber die Börsen lassen sich dadurch offenbar nur sehr bedingt beeinflussen: Auch in der abgelaufenen Woche ging es an den wichtigsten Märkten langsam, aber sicher nach oben. Da half es gar nichts, dass Experten unterdessen eine starke Zurückhaltung von Großanlegern bemerken, was normalerweise auf ein bevorstehendes Ende eines Booms hindeutet. So lange offenbar genug billiges Geld am Markt ist, geht die Party weiter. Man sieht das nicht zuletzt daran, dass Schwächephasen an den Märkten sofort „gekauft“und damit gestoppt werden.
Die Märkte scheinen nach unten derzeit also relativ gut abgesichert. Und die dieswöchige Entscheidung der EZB, die Zinsen noch lange auf null zu drücken (siehe unten stehende Geschichte) schafft auch für die nächste Zeit Entspannung. Die Faustregel lautet also nach wie vor: Investieren, aber erhöhte Vorsicht walten lassen, um im Ernstfall schnell reagieren zu können. Wenn nichts Größeres passiert, werden die Kurse in nächster Zeit wohl weiter nach oben tendieren. Wenn auch deutlich gemütlicher als bisher.
Dieses Bremsmanöver trifft aber naturgemäß bei Weitem nicht alle Einzelaktien. Eine solche ist beispielsweise der Anteilschein des deutschen Biotech-Unternehmens Evotec (ISIN DE0005664809). Eine der besten Empfehlungen, die jemals in der „Presse am Sonntag“standen: Wir haben auf das Potenzial dieses Papiers erstmals 2009 hingewiesen. Damals hatte der Wiener Werner Lanthaler, zuvor unter anderem Kommunikationschef der Industriellenvereinigung, gerade den Vorstandsvorsitz beim gestrauchelten Biotech-Konzern übernommen und mit dem Turnaround begonnen. Die Aktie stand knapp unter einem Euro.
Jetzt notiert die erfolgreich sanierte und immer noch von Lanthaler geführte Evotec über 8,40. Wer also von Anfang an dabei war, hat seinen Einsatz fast verneunfacht.
Und die Story ist noch nicht zu Ende: In der Vorwoche hatten Analysten eine an sich gefährliche Formation im Evotec-Chart entdeckt und darüber spekuliert, ob der Kurs jetzt wohl ein Doppeltop ausbilden werde. Ein solches gilt als klassische Umkehrformation.
Die Antwort des Marktes kam am Freitag: Evotec schoss um gut neun Prozent nach oben. Von Doppeltop ist jetzt weit und breit nichts mehr zu sehen. Auslöser war eine ganze Reihe von Kaufempfehlungen durch Analysten mit Kurszielen um die 9,50 Euro. Wenn die Bilanzpräsentation Ende März keine negativen Überraschungen bringt (wovon eigentlich niemand aus-