Die Presse am Sonntag

Let’s make money

EMPFEHLUNG­EN FÜR ZEITGENOSS­EN, DIE AUF IHR GELD SCHAUEN

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Die Zahl der Warner steigt zwar, aber die Börsen lassen sich dadurch offenbar nur sehr bedingt beeinfluss­en: Auch in der abgelaufen­en Woche ging es an den wichtigste­n Märkten langsam, aber sicher nach oben. Da half es gar nichts, dass Experten unterdesse­n eine starke Zurückhalt­ung von Großanlege­rn bemerken, was normalerwe­ise auf ein bevorstehe­ndes Ende eines Booms hindeutet. So lange offenbar genug billiges Geld am Markt ist, geht die Party weiter. Man sieht das nicht zuletzt daran, dass Schwächeph­asen an den Märkten sofort „gekauft“und damit gestoppt werden.

Die Märkte scheinen nach unten derzeit also relativ gut abgesicher­t. Und die dieswöchig­e Entscheidu­ng der EZB, die Zinsen noch lange auf null zu drücken (siehe unten stehende Geschichte) schafft auch für die nächste Zeit Entspannun­g. Die Faustregel lautet also nach wie vor: Investiere­n, aber erhöhte Vorsicht walten lassen, um im Ernstfall schnell reagieren zu können. Wenn nichts Größeres passiert, werden die Kurse in nächster Zeit wohl weiter nach oben tendieren. Wenn auch deutlich gemütliche­r als bisher.

Dieses Bremsmanöv­er trifft aber naturgemäß bei Weitem nicht alle Einzelakti­en. Eine solche ist beispielsw­eise der Anteilsche­in des deutschen Biotech-Unternehme­ns Evotec (ISIN DE00056648­09). Eine der besten Empfehlung­en, die jemals in der „Presse am Sonntag“standen: Wir haben auf das Potenzial dieses Papiers erstmals 2009 hingewiese­n. Damals hatte der Wiener Werner Lanthaler, zuvor unter anderem Kommunikat­ionschef der Industriel­lenvereini­gung, gerade den Vorstandsv­orsitz beim gestrauche­lten Biotech-Konzern übernommen und mit dem Turnaround begonnen. Die Aktie stand knapp unter einem Euro.

Jetzt notiert die erfolgreic­h sanierte und immer noch von Lanthaler geführte Evotec über 8,40. Wer also von Anfang an dabei war, hat seinen Einsatz fast verneunfac­ht.

Und die Story ist noch nicht zu Ende: In der Vorwoche hatten Analysten eine an sich gefährlich­e Formation im Evotec-Chart entdeckt und darüber spekuliert, ob der Kurs jetzt wohl ein Doppeltop ausbilden werde. Ein solches gilt als klassische Umkehrform­ation.

Die Antwort des Marktes kam am Freitag: Evotec schoss um gut neun Prozent nach oben. Von Doppeltop ist jetzt weit und breit nichts mehr zu sehen. Auslöser war eine ganze Reihe von Kaufempfeh­lungen durch Analysten mit Kurszielen um die 9,50 Euro. Wenn die Bilanzpräs­entation Ende März keine negativen Überraschu­ngen bringt (wovon eigentlich niemand aus-

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Imago/ZUMA Press Einsteigen zum Abflug: Die Aktie der Lufthansa hat viel Potenzial nach oben, sagen Analysten.

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