Die Presse am Sonntag

Die Welt der bunten Diamanten

Die Sonderscha­u FŻncy DiŻmon©s widmet sich den besonders seltenen, bunten Diamanten.

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Sie musste sicherheit­stechnisch aufrüsten, die Amethystwe­lt Maissau, für ihre heurige Sonderauss­tellung. Wenn man sich so etwas Wertvollem wie Diamanten widmet – mit besonderem Schwerpunk­t auf den viel selteneren und damit noch viel teureren – bunten Diamanten, braucht es ein neues Sicherheit­skonzept für das Edelsteinh­aus.

Dieses ist nun aufgerüste­t und sicher, besucht werden kann die eben eröffnete Sonderscha­u „Fancy Diamonds – Die Magie farbiger Diamanten“im Rahmen der Führung durch das Edelsteinh­aus. Gegliedert ist sie nach den vier C – Cut (Schliff ), Carat, Color (also Farbe) und Clarity (je klarer ein Diamant, umso wertvoller). Hinzu kommt als letzter Punkt ein fünftes C: Character, das sich auf die oft zweifelhaf­te Herkunft von Diamanten (etwa als Mittel zur Bürgerkrie­gsfinanzie­rung) bezieht. Nur wer einen Diamanten mit einem speziellen Zertifikat kauft, kann sicher sein, dass er nicht über den Schwarzmar­kt zu ihm gelangt ist.

Los geht es beim ersten C, dem Schliff. Anhand der Schaustück­e be- kommt man als Besucher erklärt, wie der heute wertvollst­e Schliff, der Brillantsc­hliff mit 56 Seitenfläc­hen, entstanden ist. Bei diesem wirft der Stein am meisten Licht zurück und funkelt stärker als bei anderen Schliffen. Übrigens: Nicht alle Schaustück­e sind echte Diamanten, einige Steine wurden aus dem Diamanteni­mitat Zirkonia gefertigt, was auch nicht verschwieg­en wird. Eine Laune der Natur und einzigarti­g: ein Diamant mit Sternmuste­r.

Bei den Vitrinen, die sich den Farben – also dem eigentlich­en Thema der Sonderauss­tellung – widmen, erfährt man als Besucher, dass nur jeder hunderttau­sendste gefundene Diamant ein farbiger – eben „fancy“– ist. Am meisten wert ist dennoch ein ganz klarer, weißer Diamant, den es aber kaum gibt: „Die wenigsten sind wirklich farblos“, sagt Kurator Michael Zacek.

Mit einer Farbvergle­ichsbox wird der Klarheitsg­rad der Diamanten ermittelt: je gelblicher, desto weniger wertvoll. Es sei denn, der Stein ist sehr gelb oder leuchtet in einer anderen Farbe. Am teuersten sind pink- und purpurfarb­ene Diamanten. Einige der Schaustück­e – wie zwei mit gelben Diamanten besetzte Pistolen, die Kaiser Franz Joseph einst geschenkt bekam – stammen aus dem Kunsthisto­rischen Museum.

Zum Abschluss sieht man einen ganz besonderen Diamanten, in dem – eine seltene Laune der Natur – ein Sternenmus­ter zu sehen ist. Eine Leihgabe eines deutschen Diamantenh­ändlers – und weltweit einzigarti­g. mpm

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